Beratungsgespräch – sicher übers Balkongeländer hinweg

Hochneukirch. Außergewöhnliche Situationen erfordern Kreativität. Und deshalb stellte das Hochneukircher Jugendcafé „B@mm“ viele Angebote aufgrund von Corona enorm schnell um.

Cerise Beermann und Larissa Derksen besuchen die „b@mm“-Schützlinge am Fenster oder Balkon.

„Wir haben uns dann entschieden, so viel es geht online anzubieten. Dazu gehören zum Beispiel Videochats, Rezepte zum Kochen, Online-Spiele, Hilfe bei den Hausaufgaben oder auch einfach mal ein offenes Ohr für die Kinder und Jugendlichen zu haben. Außerdem haben wir – ganz ohne Panikmache – Infos über Corona rausgeschickt, damit alle wissen, womit wir es bei dem Virus zu tun haben“, verrät Jugendtreff-Leiterin Cerise Beermann.

Sie ist der Meinung, dass die Mädchen und Jungen die Situation gut meistern: „Aber wir hören dennoch, dass alle froh sind, wenn wir endlich wieder öffnen können.“

Für die Leiterin des Jugendtreffs ist es positiv, wie schnell alle in der Jugendarbeit reagiert haben und ihr Angebt umgestellt haben: „Das ging wirklich ruckzuck. Es gab nicht so eine Ohnmacht wie in anderen Branchen, wir haben schnell reagieren können, um unser Angebot zwar zu ändern aber halten zu können.“
Beermann liegt es am Herzen, den Kontakt zu halten. Denn die Mitarbeiter des Jugendcafés haben auch ein offenes Ohr, wenn es zuhause mal nicht gut läuft:

„Deshalb wissen wir, wie wichtig so ein persönliches Gespräch ist, um zu sehen, was den Mädchen und Jungen wirklich schwer auf dem Herzen liegt.“

Dass das in Corona-Zeiten natürlich nicht mal eben so geht, ist klar. Doch Beermann und Mitarbeiterin Larissa Derksen haben sich dafür etwas Besonderes einfallen lassen: Sie statten „coronasichere“ Besuche ab.

Das bedeutet, dass die beiden auf Abstand sind und am Fenster oder Balkon mit ihren Schützlingen sprechen können. „Wir möchten, dass alle sehen, dass wir weiter da sind. Manche werden sich freuen, einfach nur locker mit uns zu quatschen und uns mal wieder zu sehen. Aber vielleicht hat der ein oder andere auch etwas, was ihn beschäftigt oder bedrückt. Und bei unserer ,normalen‘ Arbeit helfen wir dann ja auch. Wir möchten auch jetzt der Zufluchtsort sein, der wir auch ohne Corona sind.“

Das gilt übrigens auch für die Eltern.

Sollten sie den Kontakt zu den Pädagogen suchen, können sie sich genau so melden. Wer einen Balkonbesuch wünscht, kann sich über die „b@mm“-Seiten bei Facebook oder Instagram melden.

Julia Schäfer