Wasser, Sand und Schlamm für den Garten Der Badeplatz für den Spatz!
Viele Gärten bieten keinen Lebensraum für Vögel und andere Kleintiere. Infolgedessen nimmt die Artenvielfalt ab, und das Vogelgezwitscher am Morgen verstummt immer mehr. Wer seinen Garten neu anlegen oder ein paar Änderungen vornehmen möchte, hat die Möglichkeit, kleine Lebensräume für Tiere zu schaffen. Tipps gibt es hier vom NABU.
Jüchen. Diese „kleinen Lebensräume“ lassen sich recht einfach einrichten und sind eine Bereicherung für jeden Tierfreund.
Eine abwechslungsreiche und naturnahe Bepflanzung ist Grundlage dafür, dass sich Tiere in einem Garten ansiedeln und wohlfühlen.
Die vergangenen Sommer waren sehr heiß und trocken, was vielen Tieren sehr zugesetzt hat. Mit einer Tränke, beispielsweise einem Tontopfuntersetzer gefüllt mit Wasser, lässt sich auf einfache Weise Abhilfe schaffen.
Haben Vögel die Wasserstelle entdeckt, werden sie immer wieder kommen. Nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden.
Dazu sollte die Tränke so stehen, dass freie Sicht in alle Richtungen besteht, damit Fressfeinde schnell entdeckt werden können.
Auch Insekten lassen sich gerne dort nieder, um zu trinken, wenn auf der Wasseroberfläche ein Blatt schwimmt. Nachtaktive Kleinsäuger, wie der Igel, werden ebenfalls die Tränke aufsuchen, vorausgesetzt sie befindet sich am Boden.
Wichtig ist, dass die Tränke regelmäßig mit einer Wurzelbürste gereinigt und mit frischem Wasser aufgefüllt wird. Besonders an Tagen, an denen das Wasser schnell verdunstet, sollte rechtzeitig für Nachschub gesorgt werden.
Neben Wasser brauchen viele Vögel zur Pflege ihres Gefieders Sand und Staub. Das hilft gegen Schädlinge im Gefieder. Es sollte dafür, wie bei der Tränke, ein übersichtlicher Standort gewählt werden, einige Meter entfernt von hoher Bepflanzung.
Gewächse mit Wurzeln müssen entfernt werden. Die entstandene Mulde wird daraufhin mit feinem Sand gefüllt. Nach einigen Wochen sollte der Sand ausgetauscht werden, um Verunreinigungen durch Katzenkot und Krankheitserreger zu vermeiden.
Besondere Unterstützung benötigen Schwalbenkolonien durch Schlamm- und Lehmpfützen. Feuchte und lehmige Erde wird von den Vögeln zum Bau der Nester benötigt, die in der Natur immer seltener vorkommt. Eine Schale mit diesem stets feucht gehaltenen Naturmaterial ist besonders im Frühling wichtig, weil dann die Brutsaison eröffnet ist.
Auch Totholz- und Reisighaufen sorgen für mehr Leben im Garten! Manche Tiere sind auf diesen speziellen Lebensraum angewiesen, um dort ihren Nachwuchs großzuziehen oder Zuflucht zu finden.
Zaunkönig, Rotkehlchen und andere Vogelarten, aber auch kleine Säugetiere, wie zum Beispiel der Igel suchen solche Rückzugsorte auf.
Außerdem bietet Totholz Brutplätze für Insekten, die wiederum Vögeln als Nahrung dienen.
Etwas Geduld braucht es, bis die neuen Lebensräume von den Tieren entdeckt und angenommen werden. Aber es lohnt sich. Für einen Beitrag zum Umweltschutz im eigenen Garten braucht es nicht viel. Die Beobachtungsfreude einer zunehmenden Vielfalt an Vogelarten spornt an, im nächsten Jahr weiterzumachen.
Angelika auf der Horst (NABU)