Mitgliederversammlung des Stadtsportverbands Jüchen Engagierter Einsatz für den Jüchener Sport
Jüchen · Die vergangene Mitgliederversammlung des Stadtsportverbands (SSV) Jüchen verlief sehr harmonisch. In seinem Bericht stellte Vorsitzender Heinz Kiefer heraus, dass sich ehrenamtlich engagierte Menschen gerne für die Gesellschaft einsetzen. Hierbei gibt es Positives und auch Negatives. „Was wünschen wir uns?“, stellte er die Frage: „Wir wünschen uns attraktive Bedingungen und mehr Wertschätzung.“
Dann stelle er beispielhaft heraus, mit welchen Erschwernissen man sich im Jüchener Sportehrenamt befassen müsse: „Durch die Entgeltordnung nach 2020 und aktuell 2023 insgesamt Mehrbelastungen von über 40 Prozent. Keinerlei vorherige Kommunikation. Wieder einmal ein einseitiges Handeln ohne jeglichen Dialog.“ Auch übte er Kritik bezüglich der „desolaten Reinigungszustand in Sportstätten“ sowie der Änderungen der Sportförderrichtlinien, „wo der Bürgermeister ohne jeglichen Informationsaustausch im Sportausschuss am 29. April 2024 Ergänzungen vornahm.“ Kiefer weiter: „In 24 Jahren als SSV-Vorsitzender habe ich ein derartiges gleichgültiges Vorgehen eines Bürgermeisters noch nicht erlebt“. Er stellte die Frage: „Warum muss es immer wieder Erschwernisse – weitere Belastungen für das Jüchener Sport-Ehrenamt geben“.
Immerhin: Bezüglich des Entgelts für die betriebsführenden Vereine, welches sich an den Regelungen der geringfügig Beschäftigten (Mindestlohn) orientiert, konnte mit Unterstützung der Politik erreicht werden, dass Erhöhungen nach dem Mindestlohngesetz ab sofort automatisch erfolgen. Kiefer lobte die Leistungen der Vereine als herausragend für den Jüchener Sport und rief dazu auf, weiterhin mit Zuversicht in die sportliche Zukunft zu schauen und sprach allen anwesenden Vereinsvertreten sowie seinem Vereinsvorstand ein „herzliches Dankeschön“ für ihren ehrenamtlichen Einsatz aus.
Kassiererin Petra Segschneider präsentierte eine detaillierte Übersicht über die Kassensituation. Kassenprüferin Gerda Prusseit und Kassenprüfer Norbert Lorenz bestätigten eine korrekte Buchführung und schlugen die Entlastung der Kassiererin und des Vorstandes vor. Sandra Koglin und Christoph Sommer erläuterten Details zum Sportabzeichentag und zur Änderung der Satzung. Die Satzungsänderung ist verpflichtend und hat für die Sportvereine zur Konsequenz, ein „Kinderschutzkonzept“ nach dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz NRW zu entwickeln.
Grundsätzlich gilt: Das Schutzkonzept gilt für alle Schutzbefohlenen vor Vollendung des 18. Lebensjahres. Alle Kinder und Jugendlichen müssen gleichermaßen geschützt werden. Vereinen wird empfohlen, sich auf den Weg zur Erstellung eines Schutzkonzepts zu machen, da dies einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Es ist damit zu rechnen, dass einzelne Kommunen in ihrem Zuständigkeitsbereich die Vergabe von Fördermitteln ebenfalls an die Umsetzung von Schutzkonzepten knüpfen und entsprechende Fristen setzen.
Zur Thematik „Soziale Integration“ führte Kiefer abschließend aus, dass das „Sportehrenamt dazu beiträgt, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und sozialer Schichten zusammenzubringen. Dafür stehen wir seit Jahrzehnten im Sport. Der Sport schafft eine Plattform für den interkulturellen Austausch und fördert die Integration von Menschen, die sonst möglicherweise weniger Möglichkeiten hätten, sich in die Gesellschaft einzubringen. Für Rechtspopulismus, Ausgrenzung, Hass, Remigration ist keinerlei Raum in der Sportgesellschaft. Wir sind beziehungsweise setzen uns für Demokratie, Vielfalt, Toleranz, und gegen nationalsozialistisches Gedankengut ein. Hier gibt es keinerlei Kompromisse.“
Auf Nachfrage des Top-Kuriers erklärte Kiefer: „Wir werden uns weiterhin entschlossen für den Jüchener Sport einsetzen. In Zeiten der Herausforderung und Erschwernisse müssen wir als Gemeinschaft zusammenstehen.“