Selbstbehauptungstraining des Vereins „Learn4Life“ Nur Mut! Kindern mehr Selbstbewusstsein geben

Jüchen · Kinder stark zu machen, das hat sich der Verein „Learn4Life“ auf die Fahne geschrieben. Dafür hat er ein Selbstbehauptungstraining auf die Beine gestellt, das Kinder – schon beginnend in der Kita – langfristig stärken soll, um ihren Lebensweg selbstbewusst zu meistern.

Carolin Unterdorfer (r.) und Julia Rembges machen Kinder stark für die Zukunft.

Carolin Unterdorfer (r.) und Julia Rembges machen Kinder stark für die Zukunft.

Foto: Learn4Life

„Hauptsächlich geht es in die Richtung, die eigenen Grenzen zu erkennen, Emotionen zu regulieren und auch, wie man Stress bewältigen kann“, erklärt Carolin Unterdorfer, was dahinter steckt. Wichtig ist dem Verein dabei, dass es ein ganzheitliches Training ist. Es richtet sich also nicht nur an die Kinder, auch Mitarbeiter der jeweiligen Einrichtungen und Eltern, so zum Beispiel bereits in der OGATA Pusteblume und der Kita Gartenstraße geschehen, werden mit ins Boot geholt.

Und so startet das Selbstbehauptungstraining mit einer Schulung für das Personal, danach werden die Eltern informiert und trainiert, bevor die Kinder das Training absolvieren. „Der Samen muss auf fruchtbaren Boden fallen und wenn die Erwachsenen nicht von der Arbeitsweise des Programms wissen, ist das nicht möglich“, betont Unterdorfer. Das Selbstbehauptungstraining lehne sich an das Lernzonenmodell von Senninger aus der Erlebnispädagogik an. Das Drei-Zonen-Modell hilft dabei, anschaulich zu machen, wie sehr uns etwas Neues herausfordere und aus unserer Komfortzone heraushole.

„Learn4Life“ hat auf dieser Basis ein eigenes Modell entwickelt und die Zonen in Wohlfühlzone, Lernzone und Angstzone unterteilt und ihnen wie bei einer Ampel Farben zugeordnet. Im ersten Schritt lernen die Kinder, die Zonen zu unterscheiden, veranschaulichen zum Beispiel durch Piktogramme, was sie mögen und was ihnen Angst macht. Dabei lernen sie auch, dass sich die Zonen mit der Zeit verändern können.

Danach werde das System als Kommunikationsmittel genutzt, verrät Carolin Unterdorfer: „Wenn wir ein Kind fragen, wie es sich gerade fühlt, nennt es uns eine der Farben.“ Im nächsten Schritt gehe es darum, seine Gefühle und dazugehörenden Reaktionen konkret zu erkennen und diese dann zu benennen. Wichtig dabei: „Die Kinder sollen lernen, selber zu bestimmen und zu äußern, was nicht in ihrer Wohlfühlzone liegt. Sie sollen ihre eigenen Grenzen setzen. Wir wollen außerdem darauf sensibilisieren, dass alle Gefühle okay sind und man sie auch zeigen darf.“

Mit den Kindern werden schließlich auch gemeinsam Handlungsmechanismen entwickelt, die sie in Situationen, in denen es ihnen nicht gut geht, anwenden können, um zurück in ihre Wohlfühlzone zu gelangen. Musik hören, kuscheln, vielleicht auch etwas aufbauen, um es dann umzutreten ... Jedes Kind suche sich seine Strategie(n) aus, um seine Gefühle zu regulieren – ohne sich oder andere dabei in irgendeiner Art zu verletzen, versteht sich.

Am Ende lernen die Kinder so mit Spaß und Freude, mit einem veränderten Selbstbewusstsein durchs Leben zu gehen und auf ihre Gefühle zu vertrauen. Mehr Informationen zum Verein und dem Selbstbehauptungstraining gibt es unter learn4life-verein.de.