„Berufsfeuerwehrtag“ der Jugendfeuerwehr Jüchen Im Einsatz wie die Großen
Jüchen · Von Samstag 10 Uhr bis Sonntag 10 Uhr war das Feuerwehrgerätehaus Hochneukirch vergangene Woche fest in der Hand der Jugend. Denn zum 14. Mal richtete die Jugendfeuerwehr der Stadt Jüchen den „Berufsfeuerwehrtag“ aus, bei dem die Kids im 24-Stunden-Dienst den Alltag auf einer Feuerwache samt mehrerer – vom Betreuerteam geplanter – Einsätze erlebten.
„Der ,Berufsfeuerwehrtag‘ ist immer das jährliche Highlight“, berichtet Brandinspektor Julian Jungheim, Stadtjugendfeuerwehrwart, der gemeinsam mit Unterbrandmeisterin Nina Dürselen-Pferdmenges die Jugendfeuerwehr leitet, „das Feedback ist immer großartig und schon die Vorfreude groß“.
Für die jungen Florianer gibt es regelmäßg stattfindende Regelübungsdienste, doch der „Berufsfeuerwehrtag“ solle ihnen schließlich einen Einblick geben, wie später der Wachalltag ablaufe. Was sie in Theorie und Praxis in den Übungsdiensten bereits gelernt haben, zeigten nun 17 der aktuell 44 Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Alter von zehn bis 18 Jahren, die ihre Feldbetten im Hochneukircher Feuerwehrgerätehaus aufschlugen.
Neben den Teilnehmern der Jugendfeuerwehr war auch wieder die Malteser-Jugend mit am Start, die bei manchem Einsatz Patienten zu versorgen hatten und diese im „Krankenhaus Malteser-Stift“ – der eigentlichen Hochneukircher Einsatzzentrale – weiter behandelten. Mit Betreuern und Mitgliedern der aktiven Wehr war so eine Truppe von 45 Personen im Einsatz. Wie Julian Jungheim berichtet, verstärke tatsächlich sogar der eine oder andere, der früher selbst am „Berufsfeuerwehrtag“ teilgenommen habe, nun das Betreuer-Team.
Um den Wachalltag für die Nachwuchs-Hilfskräfte realistisch zu gestalten, sind sie immer nur in einen Bruchteil der geplanten Aktivitäten eingeweiht, erklärt der Stadtjugendfeuerwehrwart: „Im Endeffekt wissen die Teilnehmer nur, dass es einen offiziellen Tagesablauf, beginnend mit der Wachübernahme, gibt. Doch der Tag wird immer wieder durch Alarme unterbrochen.“ Dazu gehörten zum Beispiel größere Einsätze wie ein „Brandmeldealarm“ bei „3M“, bei dem letztlich alle Einsatzkräfte gefordert waren, und die Rettung einer „eingeklemmten Person in einem landwirtschaftlichen Gerät“. Außerdem gab es kleinere Einsätze wie „Zimmerbrände“ und „Sturmeinsätze“.
In der Nacht stand außerdem, wie bei jedem „Berufsfeuerwehrtag“, eine Personensuche an. „Komischerweise werden bei uns Personen immer nur nachts vermisst“, lacht Jungheim und er verrät: „Wir wissen auch ganz genau, dass der eine oder andere schon mal diesen Einsatz verschläft.“ Aber das sei kein Problem, denn im Vordergrund stehe natürlich immer der Spaß und für die Teilnehmer besondere Erlebnisse zu schaffen. Dazu gehörte sicher auch, dass es sich Heinz-Dieter Abels, Leiter der Feuerwehr Jüchen, wieder nicht nehmen ließ, die Teilnehmer des „Berufsfeuerwehrtages“ persönlich zu bekochen. „Wir bekommen von unserem Leiter der Feuerwehr die volle Unterstützung“, freut sich Jungheim, dass er auch für Ideen immer ein offenes Ohr habe.
Nun blickt das Team also auf einen weiteren gelungenen „Berufsfeuerwehrtag“ zurück. Ein paar weitere Optimierungsansätze für das kommende Jahr habe man noch festgehalten, doch alles in allem laufe es schon recht rund am neuen Standort in Hochneukirch. Dort hatte der 24-Stunden-Dienst für die Jugend zum zweiten Mal stattgefunden. „Hier ist tatsächlich weniger zu tun als in der Feuerwache in Jüchen“, berichtet der Jugendfeuerwehrwart.
Wer Interesse hat, einmal bei der Jugendfeuerwehr reinzuschnuppern, findet alle Informationen unter www.feuerwehr-juechen.de. In jedem Quartal werden ein „Schnupperdienst“ sowie ein Infoabend für Eltern angeboten. Aufgeteilt sind die jungen Florianer in drei Gruppen, getrennt nach Alters- und Leistungsklassen. „Nach Corona sind viele neu in die Jugendfeuerwehr eingetreten, das Interesse ist nach nach wie vor groß“, strahlt Jungheim über das große Interesse.