BUND Jüchen: Frühjahrsputz an der Abgabestelle von Lehm für Schwalbennester Neue Heime für die Jüchener Schwalben
Gierath · Die erste Generation Schwalben ist erfolgreich ausgebrütet. Stehen die Bedingungen gut, können die Schwalben bald die nächste Brut beginnen. Seit längerem stehen sie allerdings immer wieder vor dem Problem, für ihren Nestbau geeignetes Baumaterial zu finden.
Sie brauchen feuchten Lehm, den sie normalerweise auf unbefestigten Feldwegen, Brachen und Äckern finden. In den letzten Jahren war das Frühjahr oft auch noch so trocken, dass die Schwalben den harten und trockenen Lehm nicht mehr aufnehmen konnten.
Schwalben bringen ihre Nester aus Lehm an senkrechten Wänden an, wo ihre Brut sicher vor Katzen und Mardern ist. Während Mehlschwalben außen an Häuserwänden unter Dachüberständen brüten, bevorzugen die Rauchschwalben geschützte Stellen in halboffenen Gebäuden. An den Wänden können Schwalben den Lehm nur befestigen, wenn er feucht ist. Zum Ausbessern alter Nester ist ebenfalls feuchter Lehm nötig. Dieses Jahr kann man in Jüchen über ausreichend feuchten Boden nicht klagen. Für die Schwalben muss dieser nur tonreich genug sein. Auch wenn in unserer Gegend Lehm eigentlich fast überall in geringer Tiefe vorkommt, sind offene Lehmstellen selten geworden, denn auch Feld- und Wirtschaftswege werden immer öfters asphaltiert, gepflastert oder geschottert, sodass für Schwalben eine wichtige Baustoff-Quelle verloren geht.
Seit mittlerweile zehn Jahren bietet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Jüchen mit der Stadt Jüchen zusammen ein Angebot, einfach an Lehm zu gelangen. So können schwalbenfreundliche Menschen in Jüchen den Tieren während der Brutzeit das nötige Baumaterial anbieten. Auf dem Parkplatz des Gierather Friedhofs steht der grüne Container, der Lehm für die Schwalben enthält. Hier können alle, die den Schwalben helfen wollen, Lehm entnehmen. In welcher Form der Lehm angeboten wird, hängt von der persönlichen Vorliebe ab – ob eine flache Wanne, Schuhablage oder eine folienausgekleidete flache Kiste. Hauptsache ist, die Schwalben können den feuchten Lehm aufnehmen.
Diese Lehmstellen sollten für die Schwalben gut anzufliegen sein, und die Umgebung von ihnen beim Anflug gut zu überblicken sein – also nicht in dicht bepflanzter Umgebung oder in unmittelbarer Nähe von Gebäuden, Gebüsch, wo Katzen lauern können. Kommt dann doch noch der Sommer mit trockenem Wetter, sollte dieser Lehm noch bis Ende August feucht gehalten werden. Danach kann die Lehmstelle bis zum nächsten Jahr weggeräumt werden. Der BUND hofft, dass durch das Angebot viele neue Lehm-Angebote in Jüchen entstehen.