Ausstelltung der Fotogruppe des Netzwerks 55plus Zehn Fotografen mit dem Blick fürs Detail
Jüchen · Was für eine gelungene Vernissage: Am Mittwoch hatte die Fotogruppe des Senioren-Netzwerk 55plus der Stadt Jüchen zur Ausstellungseröffnung in die Sparkassen-Filiale an der Kölner Straße geladen und zahlreiche Menschen waren der Einladung gefolgt. Auch Bürgermeister Harald Zillikens ließ es sich nicht nehmen, dabei zu sein.
Dirk Klasen, Filialleiter, freute sich sehr, wieder eine Ausstellung der Fotogruppe in der Sparkasse zu ermöglichen. Bereits zum dritten Mal sei gemeinsam zur Vernissage geladen worden, „damit ist es jetzt Tradition“, erklärte er mit Blick auf die Zukunft.
Das Thema der aktuellen Ausstellung lautet „One Person“. Die zehn Mitglieder der Fotogruppe – Alice Breuer, Christel Saenger, Bernd Horbach, Thomas Aretz, Helga Kremer, Gaby Uth-Hanisch, Hannelore Ritz, Michael Rath, Ursula Fröbrich und Jutta Rath-Rebel – setzten sich dafür mit Bildern auseinander, auf die sich durch Zufall eine Person eingeschlichen hat, die nicht tragend für die fotografische Komposition geplant war, aber durch ihre Anwesenheit dem Bild eine verstärkte Aussage gib. 20 ganz unterschiedliche Bilder sind es schließlich geworden, die nun ausgestellt werden. „Das macht gerade den besonderen Reiz aus“, erklärt Thomas Aretz, „wir von der Fotogruppe haben uns mit dem Thema sehr gut anfreunden können und hoffen, die Ergebnisse gefallen.“
Sicher findet jeder Besucher ein Bild, das besonders zu ihm spricht. Wer es künstlerischer mag, sollte sich beispielsweise die Fotos von Jutta Rath-Rebel einmal genauer ansehen. „Ich komme aus der Malerei, daher bearbeite ich die Fotografien gerne, damit sie ein bisschen malerisch aussehen“, erklärt sie. Sie arbeitete zum Thema „One Person“ mit Verwischungen, um die Person in den Fokus zu rücken oder den Bildern einen märchenhaften Charakter zu verleihen.
Hannelore Ritz, die seit drei Jahren Teil der Fotogruppe ist, ging das Thema etwas klassischer an. Ihre Fotos zeigen die Umgebung und die eingeschlichene Person, wie sie sind. Sie hatte ein Motiv im Kopf und ging dann auf die Suche, erklärt sie, manchmal entstünden die Bilder aber auch durch Zufall. Das kennt auch Michael Rath nur zu gut: Er hatte eine Idee für die Bildkomposition und ging auf die Suche. Letztendlich war es jedoch ein zufälliger Schnappschuss, der ihm genau das Motiv brachte, das er sich vorstellte. Wie er verrät, habe er tatsächlich meistens eine Kamera dabei – mit dem Handy fotografiere er nicht –, um spontan Dinge festzuhalten. Sei es mit dem Monatsthema der Fotogruppe im Hinterkopf oder einfach für sich.
Relativ neu dabei ist Gaby Uth-Hanisch: „Ich fotografiere schon länger, aber ich suchte die Gesellschaft von Fotografen. Ich fühle mich sehr wohl und es macht viel Spaß.“ Den Austausch untereinander wissen alle Mitglieder der Fotogruppe sehr zu schätzen. Über die Bilder zu diskutieren, konstruktive Kritik zu geben und sich gemeinsam mit der Kunst des Fotografierens auseinander zu setzen, sei etwas Tolles.
Die Ausstellung bietet auch eine gute Gelegenheit, sich mit der Arbeit der Fotogruppe vertraut zu machen. Die freut sich nämlich immer über Verstärkung. „Wobei wir die Altersgrenze 55 nicht ganz so ernst nehmen“, lacht Thomas Aretz. Die Gruppe, die 2016 von Jutta Rath-Rebel und Michael Rath ins Leben gerufen wurde, trifft sich jeden ersten Freitag im Monat um 10.30 Uhr in der Vorburg von Haus Katz. Dort werden dann die Fotografien besprochen, die die Mitglieder für das jeweilige Monatsthema geschossen haben. Immer mal wieder gibt es auch kleine Foto-Exkursionen.
Mitmachen kann jeder, der ein Interesse an Fotografie hat und sich in der Gemeinschaft damit auseinander setzen möchte – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Einblicke in die Fotoarbeiten der Mitglieder und weitere Informationen zur Fotogruppe gibt es auf www.fotogruppe55jüchen.de.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. Oktober und ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse für jeden zugänglich. Und die Pläne für eine weitere Ausstellung Ende des Jahres im Rathaus laufen schon, wie Jutta Rath-Rebel abschließend verrät.