Tipps für den Umgang mit Haustieren während der Corona-Krise Was Hasso jetzt braucht..!
Grevenbroich · Hunde oder Katzen sollten auf keinen Fall Desinfektionsmittel berühren oder Schutzmasken angelegt bekommen. Dies führt bei den Tieren zu Stress und Angst und möglicherweise auch zu gesundheitlichen Schäden. Diesen Rat gibt das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Kreises angesichts der Corona-Krise.
„Bei vielen Haustierbesitzern herrscht derzeit große Unsicherheit, und viele Fragen kommen auf“, berichtet der zuständige Dezernent Karsten Mankowsky. Die Liste dieser Fragen reicht von „Kann mein Tier mich anstecken?“ über „Darf ich überhaupt noch Gassi gehen?“ bis zu „Was mache ich mit meinem Tier, falls ich in Quarantäne oder ins Krankenhaus muss?“.
„Laut Friedrich-Loeffler-Institut gibt es bislang keinerlei Hinweise darauf, dass sich Menschen bei Tieren mit dem Corona-Virus anstecken können. Die Übertragung von Mensch zu Mensch bleibt weiterhin ausschlaggebend für die Verbreitung des Virus“, betont Amtsleiter Dr. Frank Schäfer. Der Kontakt gesunder Menschen zu ihren Haustieren müsse also nicht eingeschränkt werden.
Das Friedrich-Loeffler-Institut ist die Bundesforschungseinrichtung für Tiergesundheit und rät nur dazu, dass Haustierbesitzer, die sich infiziert haben, zur Sicherheit den engen Kontakt zu ihren Tieren meiden sollten. „Falls bei einem Tier aus einem Haushalt mit Corona-infizierten Personen verdächtige Symptome auftreten, kann auch eine Testung des Tieres sinnvoll sein“, so die Experten.
Trotz der derzeit herrschenden Kontaktbeschränkungen ist es wichtig und notwendig, seine Haustiere weiterhin angemessen zu versorgen. „Katzen können wie gewohnt nach draußen gelassen werden, und auch das Gassigehen kann weitestgehend unverändert stattfinden“, heißt es im Kreis-Veterinäramt. Beim Spaziergang mit dem Hund müsse aber auf einen ausreichenden Abstand zu anderen Personen geachtet werden. Sollte die Lieblingsrunde zu stark frequentiert sein, sei es ratsam, zur Sicherheit eine andere Strecke zu wählen, auch wenn diese möglicherweise nicht so schön ist.
„Hundebesitzer, die sich in Quarantäne befinden, sollten sich eine geeignete Person suchen, die das Gassigehen in dieser Zeit übernimmt. Am besten sollte es sich um eine junge und gesunde Person handeln, die je nach Charakter des Tieres eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringt“, so die Fachleute des Rhein-Kreises.
Bei der Übergabe des Tieres müsse der Kontakt zwischen den Menschen unbedingt vermieden werden. Der „Gassigänger“ solle außerdem am besten eine eigene Leine mitbringen. „Sollte eine Versorgung der Tiere im eigenen Haushalt etwa wegen eines Krankenhausaufenthalts nicht möglich sein, ist es ratsam, zunächst nach einer privaten Unterbringung im Bekanntenkreis zu suchen. Eine zeitweise Abgabe ins Tierheim oder in eine Tierpension sollte nur im Notfall erfolgen“, heißt es.
Das Training in einer Hundeschule ist derzeit laut Kreis-Veterinäramt nicht ohne weiteres möglich. Es bestehe jedoch durchaus die Chance, sich telefonisch bei Hundetrainern Tipps für Übungen geben zu lassen. Ein Einzeltraining ist unter Einhaltung eines angemessenen Abstands zwischen Hundebesitzer und Trainer durchaus machbar.
Bei der Auswahl des Trainingsgeländes sollte darauf geachtet werden, keinen allzu stark frequentierten Ort zu wählen. Bei sehr schwierigen Hunden wird sogar angeraten, nicht mit dem Training auszusetzen, da dadurch wertvolle Fortschritte wieder verloren gehen könnten.
Trotz der Schließung vieler Geschäfte sind Tierarztpraxen und -kliniken weiterhin geöffnet. Die medizinische Versorgung der Haustiere ist also sichergestellt. Um den Personenkontakt zu begrenzen, sollten sich Haustierhalter allerdings telefonisch ankündigen beziehungsweise sich einen Termin geben lassen. Empfehlenswert ist es, wenn nur eine Person das Tier zur Behandlung begleitet, und am besten niemand aus einer Risikogruppe.