Neue Köche kochen besser: Klinik nahm Ess-Beschwerden sehr ernst
Grevenbroich · „Beschwerden über das Essen hatten wir tatsächlich. Die Geschäftsführung hat dabei erkannt, dass Essen unglaublich wichtig ist, um sich wohl zufühlen.“ Susanne Niemöhlmann, Pressesprecherin des „St.
Elisabeth“-Krankenhaus in Grevenbroich, ist froh, hier eine Besserung verkünden zu künden.
Und die Geschäftsführung handelte in der Tat: Seit April gibt es einen neuen Küchenleiter: Jürgen Mertens verantwortet seitdem die am Hackenbroicher Krankenhaus beheimatete Zentralküche; einen Tag in der Woche ist er in der Schloss-Stadt-Klinik vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen.
Er habe sich zum Teil andere Lieferanten gesucht, habe Arbeitsabläufe geändert. „Patienten, Mitarbeiter, Besucher und Seniorenheime, die wir ja auch beliefern, bestätigen, dass das Essen wieder besser geworden ist“, resümiert Susanne Niemöhlmann.
Es sei allerdings noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Mertens habe versprochen, dass bis zum Jahresende eine optimale Stufe erreicht werden solle.
Diese Aussage wird sicherlich auch Carl Windler von der UWG beruhigen, der hatte im Stadtrat unter Anderem nach der Essen-Qualität, aber auch nach der Zukunft des Krankenhaus im Allgemeinen nachgefragt.
Da ist zum einen das Gerücht, dass die Station UA geschlossen würde. Dem widerspricht Niemöhlmann, gesteht aber zu, dass die Bewertung nicht ganz einfach sei: Die Betten-Kapazität der Station UA werde nämlich mit der der ehemaligen Station 2 B zusammengeführt und als „Station für Wahlleistungs-Patienten“ weiter bestehen.
Hier werde also eine Patientengruppe zusammengefasst, die (privat) zuzahlen, um eine Chefarzt-Behandlung zu bekommen oder um von einer geringeren Zimmerbelegung zu profitieren.
Apropos Personal: „Fachkräftemangel hat die ganze Branche“, betont Susanne Niemöhlmann
offensiv. Das betreffe den Pflege- ebenso wie den Ärzte-Bereich. Die Rhein-Kreis-Kliniken könnten aber immer auf eine ausreichende Anzahl von Bewerbungen zurückgreifen, um freiwerdende Stellen wieder zu besetzen.
Das läge unter Anderem daran, dass das Grevenbroicher Kreis-Krankenhaus Ausbildungsklinik für die Unis in Aachen und Köln sei. Außerdem gebe es „einige Ärzte mit guten Renommee, die junge Mediziner anlocken würden, um bei ihnen zu lernen. Hinzukämen weitere Vorteile wie das Wirken sehr nahe am Patienten und das besonders kollegiale Klima im Krankenhaus.
Auch für den Pflegebereich gebe es, so zitiert Susanne Niemöhlmann die Pflegeleitung, keine Probleme, die Pflege zu gewährleisten.
Selbstverständlich ist dies eine Ist-Aufnahme. Wie sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren weiter entwickelt, kann natürlich nur vermutet und erahnt werden.
Gerhard Müller