Eine Stadt hält zusammen Nachbarschaftshilfe läuft an
Grevenbroich. „Unsere Stadt hat mehr als einmal bewiesen, dass wir zusammen halten können“, weiß Jenny Goergens aus der Erfahrung. Und deshalb zögerte sie auch nicht lange, als sie am Samstagabend davon las, dass andere Städte wie zum Beispiel Köln Hilfsgruppen ins Leben rufen, um in Zeiten von Corona einander beizustehen.
Goergens gründete ebenfalls eine Gruppe bei „facebook“: „#coronahelpgv“.
In der Gruppe können gesunde Menschen ihre Hilfe anbieten für ältere Mitbürger, für Kranke, für Schwangere, für Infizierte, für Menschen in Quarantäne, für Hilfsbedürftige oder für die Kinderbetreuung.
Die Gesuche und Angebote werden in der Gruppe gesammelt, die Abstimmung erfolgt dann privat über Telefon. „Natürlich ist selbstverständlich, dass der Abstand zu Infizierten gehalten werden muss – und dass auf Hygienestandards wie gründliches Händewaschen geachtet wird“, so die 40-Jährige gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier.
Innerhalb eines Tages folgten schon knapp 200 Menschen den Aufruf, der Gruppe beizutreten. Noch überwiegen die Hilfsangebote.
„Aber ich fürchte, dass Grevenbroich nicht verschont bleibt. Wir stehen am Anfang und deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Kräfte bündeln und zusammen zu halten. Wir setzen auf diese reine Form der Nachbarschaftshilfe“, so die engagierte Grevenbroicherin wörtlich.
Dabei sollen wichtige Gänge wie Einkäufe, Rezepte holen oder Erledigungen in der Apotheke unterstützt werden: „Denn ansonsten ist es ja aktuell wichtig, dass man einfach mal zu Hause bleibt und nichtunnötig raus geht.“
Erste Gesuche gibt es auch schon in der „facebook“-Gruppe. So suchte zum Beispiel eine Familie, in der ein Mitglied positiv getestet wurde und deren nahen Angehörigen sich nun in Quarantäne befinden, nach einem Helfer, der den Hund mal zum Gassigehen mitnehmen könne. Innerhalb von 20 Minuten kamen schon direkt zwei Angebote zu helfen.
„So soll es funktionieren. Es wäre natürlich toll, wenn der Hashtag ,coronahelpgv‘ oft verwendet wird, weil wir dadurch noch mehr Aufmerksamkeit auf die Hilfsgruppe lenken können. Auch Bürgermeister Klaus Krützen hat zugesagt, die Gruppe zu unterstützen“, freut sich die Initiatorin.
Bei so genannten „Watchpartys“ werden aktuelle Videoübertragungen sowohl regional (Informationen von Bürgermeister Klaus Krützen) oder überregional (von den Bundesministerien) in Echtzeit gemeinsam angeschaut und kommentiert.
Julia Schäfer