Kompostierbare Biokunststoffe gehören nicht in die Biotonne! Küpper: Hersteller tricksen

Grevenbroich · Im Handel finden sich immer mehr Verpackungen, die mit den Begriffen „biologisch abbaubar“, „kompostierbar“ oder „Biokunststoff“ ausgezeichnet sind. Der Kreis-Umweltdezernent warnt.

Foto: RKN.

„Die Begriffe sind für viele Menschen positiv besetzt und suggerieren einen Nutzen für Natur und Umwelt“, erläutert Kreis-Umweltdezernent Gregor Küpper und fügt hinzu: „Dabei wird nicht immer auf die negativen Auswirkungen hingewiesen. Negative Folgen auf die Umwelt haben neben der Produktion auch der Einsatz und die Entsorgung dieser Kunststoffe.“

So seien Zersetzungsdauer und Zersetzungsintensität der biologisch abbaubaren Materialien unter natürlichen Bedingungen nachgewiesenermaßen nicht so gut wie von den Herstellern angegeben.

Außerdem könnten diese Stoffe nicht ohne größeren Aufwand von den konventionellen Kunststoffen unterschieden werden.

Konsequenz: Zahlreiche Bürger werfen solche Verpackungen nach Gebrauch einfach in die freie Natur, auch auf Parkplätze oder Parkbänke. Diese Abfallansammlungen wirken dann wie ein „Magnet“ für weitere Abfälle, egal ob abbaubar oder nicht.

Probleme gibt es, so Kreis-Umweltdezernent Küpper, wenn Biokunststoff über die Biotonne entsorgt wird. „Plastikabfälle, egal ob abbaubar oder nicht, gehören nicht in den Bioabfall und stören den Betriebsablauf“, so der Dezernent. Um in der Kompostierungsanlage des Rhein-Kreises in Korschenbroich kontinuierlich guten Kompost erzeugen zu können, werden alle Kunststoffbeutel und andere erkennbare Störstoffe vor der Kompostierung manuell entfernt.

Bioabfälle im häuslichen Umfeld sollten deshalb ohne zusätzliche Verpackung in die Biotonne gegeben werden. Die Qualität des in der Kompostierungsanlage erzeugten Kompostes hänge unmittelbar von der Qualität der Sortierung durch die Bürger ab.

Nur wenn möglichst wenig Störstoffe in der Biotonne landen, kann Kompost eine überzeugende Alternative zum Torf sein, der immer noch in großen Mengen in schützenswerten Mooren abgebaut wird.

(-ekG.)