In Sachen Mobilfunkversorgung Erstmals Echtzeit-Messung
Grevenbroich · Der Rhein-Kreis startet eine eigene Mobilfunkmessung in Kooperation mit dem Entsorgungsunternehmen „Schönmackers Umweltdienste“.
„Eine flächendeckende und leistungsfähige Mobilfunkversorgung liegt im Interesse aller. Gemeinsam für eine leistungsfähige Abdeckung zu sorgen, ist daher unerlässlich. Und dabei müssen wir Herausforderungen wie die Standortsuche für geeignete Funkmasten oder die Optimierung des Genehmigungsverfahrens meistern“, so Kreisdirektor Dirk Brügge.
Gemeinsam mit Dr. Anna Beck, der Mobilfunkkoordinatorin des Rhein-Kreises, war er jetzt zu Gast bei „Schönmackers“, wo er vom stellvertretenden Regionalleiter Pascal Beyerlein und Betriebsleiter Tobias Thieser begrüßt wurde.
Hintergrund: Eine zuverlässige Mobilfunkversorgung ist essentiell für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und sichert somit regionale Attraktivität. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist das Rückgrat der digitalen Transformation der Städte und Gemeinden, der Entwicklung vernetzter „Smart Cities“ und des Strukturwandels.
Mit dem nun gestarteten Projekt von Kreis und „Schönmackers“ sollen Verbesserungspotenziale für den zielgerichteten Austausch mit den Mobilfunknetzbetreibern identifiziert werden. Die Messungen der Betreiber finden in der Regel unter idealen Bedingungen statt, wodurch die Darstellungen nicht immer mit den täglichen Nutzungserfahrungen der Bürger und Unternehmen übereinstimmen.
Deswegen sind unabhängige Analysen erforderlich, um das so genannte „Echtnetz“ zu ermitteln. „Durch die Messung in hoher Auflösung und zusätzliche komplementäre Datenressourcen kann dann ein differenzierteres Bild zur Versorgungssituation geschaffen werden“, betont Anna Beck.
Die Effizienz des Projekts liegt darin, dass es sehr ressourcenschonend und einfach durchgeführt werden kann. Während die Entsorgungsfahrzeuge von „Schönmackers“ ihre täglichen Routen fahren, zeichnet die Echtnetz-Messbox von „ENQT“ den Mobilfunkempfang aller Netzbetreiber im gesamten Kreisgebiet auf. Die Messergebnisse werden in einem Datenportal erfasst und in das Geodatenmanagement der Mobilfunkinfrastruktur des Rhein-Kreises überführt und ausgewertet.
Bereits im Lauf des sechsmonatigen Vorhabens können robuste und valide Ergebnisse für zielgerichtete Optimierungsmaßnahmen zur aktuellen und perspektivischen Mobilfunkversorgung gewonnen werden.