„Talk auf dem Roten Sofa“ der SPD Jüchen Von Zahnprophylaxe bis Heavy Metal: Kreisdezernent Gregor Küpper ließ kein Thema aus

Jüchen · Von Zahnprophylaxe bis Bürokratieabbau, von Heavy Metal in Wacken bis soziale Gerechtigkeit: Die Bandbreite der Themen beim „Talk auf dem Roten Sofa“ der SPD Jüchen mit Gregor Küpper war extrem breit.

 Gregor Küpper (l.) mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Norbert John.

Gregor Küpper (l.) mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Norbert John.

Foto: Birgit John/SPD Jüchen

Das kommt nicht von ungefähr, denn der 42-jährige Dezernent ist beim Rhein-Kreis Neuss zuständig für Gesundheit, Umweltschutz, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung sowie Tiefbau. Mit Interessantem aus seinem beruflichen und privaten Kosmos unterhielt Gregor Küpper die Gäste im „Roten Salon“ an der Odenkirchener Straße bestens und hatte auf jede Frage eine passende und interessante Antwort.

Familienvater, Heavy-Metal-Fan, studierter Jurist, Dezernent und seit seiner Jugend Sozialdemokrat. Damit ist der erste Gast beim „Talk auf dem Roten Sofa“ nach der Sommerpause kurz charakterisiert. Aber gerecht wird man Gregor Küpper mit derartigen Schlagworten natürlich nicht. Denn der 42-Jährige gebürtige Meerbuscher, der heute in Neuss lebt und in Grevenbroich arbeitet, hat zu vielen Dingen eine fundierte Meinung. So liegt ihm politisch vor allem das Thema soziale Gerechtigkeit am Herzen: „Das ist mein Kernthema und ein wichtiger Grund, der mich in die SPD geführt hat. Bedenklich finde ich, dass die Schere zwischen den Gehältern von Facharbeitern und Konzernbossen immer weiter auseinander geht. Außerdem steckt im Begriff soziale Gerechtigkeit auch das Wort Recht. Unter anderem deshalb habe ich mich für Jura als Studienfach entschieden.“

Sein beruflicher Weg nach dem Examen führte ihn zunächst in eine große Wirtschaftskanzlei und dann in die „kleine“ Verwaltung der Gemeinde Rommerskirchen. „Das war schon so etwas wie ein Kulturschock“, schmunzelte Gregor Küpper. Aber die Arbeit in der Verwaltung sagte ihm zu und so wechselte vor zwei Jahren als neuer Dezernent zum Rhein-Kreis Neuss. Hier fühlt er sich auf Nachfrage des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Norbert John sehr wohl, denn: „Politik und Parteibuch spielen im Arbeitsablauf der Kreisverwaltung keine Rolle. Es geht um Sachthemen.“

Auch mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke funktioniert die Zusammenarbeit: „Er hat seine Arbeit in der Kreisverwaltung gut im Griff – er ist ein Profi. Ich habe persönlich einen guten Draht zu ihm gefunden.“ Entgegen landläufiger Meinung beschränkt sich die Arbeit eines Dezernenten keinesfalls aufs reine „Verwalten“. Gregor Küpper kann durchaus eine Menge eigener Schwerpunkte setzen: „Als Kreis-Gesundheitsdezernent ist mir das Thema Kinder und Jugend und deren Gesundheit besonders wichtig. Je früher man ansetzt, desto besser ist es. Wenn man Kinder gesund und fit hält, dann hat auch der Erwachsene eine höhere Wahrscheinlichkeit, gesund zu bleiben. Und hier versuche ich mit dem Team des Gesundheitsamts schon früh anzusetzen – zum Beispiel bei der Prävention in Form von Zahnprophylaxe in den Kitas.“ Ähnliches gilt für den Umweltschutz, bei dem Küpper ebenso auf frühe Aufklärungs- und Informationsarbeit setzt.

Auch wenn der Gast auf dem Roten Sofa beruflich eher klassische Bereiche abdeckt, fällt er doch ein wenig aus dem Rahmen – zum Beispiel mit seiner Frisur. Als „Metalhead“ mit Zopf muss er sich hin und wieder Sprüche anhören: „Aber ich lasse mir, was das angeht, nicht so viel sagen.“ Denn Heavy-Metal-Musik ist für ihn eine Lebenseinstellung und ein schöner Ausgleich zu Beruf und Alltag. Selbst mit seinem Hobby als Schütze sieht er keine Widersprüche: „Heute bin ich vielleicht in Wacken und morgen auf einem Schützenfest – da habe ich eine schöne Balance. Hauptsache, man hat Spaß!“

Weniger Freude bereiten Gregor Küpper die sozialen Medien, von denen er sich so gut es geht fernhält: „Ich verstehe die sozialen Medien nicht. Zum Beispiel Instagram: Was soll das, Essens- oder Urlaubsfotos zu posten? Ähnliches gilt für TikTok. Oder Facebook: Das ist das Medium, in dem Babyboomer meckern. Ich verstehe den Sinn einfach nicht. Ich bin mein eigener Follower, mehr brauche ich nicht. Ich habe Freunde im realen Leben, die ich anrufen und treffen kann. Das reicht mir.“

Zahlreiche weitere Fragen aus dem Publikum und langanhaltender Beifall der Gäste, bewiesen, dass Gregor Küpper eine echte Bereicherung des „Talks auf dem Roten Sofa“ war und alle Beteiligten bestens unterhalten hat. Ebenso spannend verspricht der nächste Talk zu werden: Am Mittwoch, 18. September, 19 Uhr ist der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Rinkert Gast der Jüchener SPD und wird sich im „Roten Salon“ den Fragen der Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John sowie der Besucherinnen und Besucher stellen.