So wichtig sind die Ehrenamtler Sie leisten einen so wertvollen Beitrag für die Vereine
Eine Horde Kinder spielt Fußball am Sportplatz an der Peter-Busch-Straße. Sie schießen Tore, lachen, kämpfen um den Ball und freuen sich über die Erfolge. Mitten unter ihnen: Trainer Nico Wittig. Und genau Ehrenamtler wie er sind es, die dafür sorgen, dass die Angebote der Vereine aufrecht erhalten werden können. Geld gibt es dafür nicht – dafür aber ganz viel mehr, was unbezahlbar ist.
Hochneukirch. Doch es ist nicht einfach, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Zeit mit dem Planen und Durchführen der Trainings verbringen, eine Mannschaft führen, Trainerlehrgänge besuchen, zu den Spielen fahren und dort coachen, auch mal Tränen nach einer Niederlage trocknen. All das klingt zunächst nach einem hohen Zeitaufwand. Doch es gibt viele Gründe, die dennoch für das Engagement sprechen.
Der Top-Kurier besuchte den VfB Hochneukirch exemplarisch für die vielen Vereine unserer Stadt. Marco van Luyk und Sebastian Plum vom Vereins-Vorstand erzählen, weshalb es schwer ist, Ehrenamtler zu finden und Trainer Nico Wittig berichtet begeistert von dem Ehrenamt. „Wir sind zunächst dankbar für alle unsere Trainer, die sich die Zeit nehmen“, so Plum und van Luyk. Oft sei es klischeehaft der Papa, der sein Kind zum Training begleitet, anfangs mal beim Toraufstellen hilft und „irgendwie da reinrutscht“ und als Trainer bleibt: „Das ist auch ganz wichtig. Die Bindung zur Mannschaft besteht so von Anfang an und oft begleiten die Trainer ihr Team bis in die hohen Jahrgänge.“ 17 Trainer für acht Mannschaften gehören aktuell zum VfB. Sie werden vom Verein ausgestattet, Trainerlehrgänge werden übernommen und der Zusammenhalt unter den Ehrenamtlern wird gefördert, indem gemeinsame Aktionen wie eine Weihnachtsfeier oder ein Grillen im Sommer organisiert werden.
Doch es gibt auch immer noch Mannschaften, die Unterstützung brauchen könnten. „Das wäre schon toll, wenn es noch Interessenten gibt, die Lust haben, Trainer bei uns zu werden. Natürlich lernen wir die potentiellen Trainer erst einmal kennen. Sicherheit steht da an erster Stelle. Ansonsten reichen die Motivation und der Spaß am Sport aus, um in einem Verein anzufangen. Das fußballerische Wissen wird in den Lehrgängen vermittelt“, so Plum.
Einer, der weiß, wie viel das Ehrenamt gibt, ist Nico Wittig aus Hochneukirch. Er war selbst Spieler, brachte den kleinen Bruder zum Sportplatz – und musste nicht lange überlegen, als er gefragt wurde, ob er vielleicht Spaß hätte, eine Mannschaft zu übernehmen. Zunächst begann der 19-Jährige als Co-Trainer. Mittlerweile hat er die F-Jugend übernommen (und würde sich übrigens über eine Trainer-Unterstützung freuen): „Wenn ich auf dem Platz sehe, dass die Kinder umsetzen, was wir in den Trainingseinheiten gelernt haben, erfüllt mich das schon mit Stolz.“ Wittig kennt die Stärken und Schwächen seiner Jungs und Mädels. Er trainiert sie und bringt ihnen nicht nur die wichtigen Skills in Bezug auf Fußball bei – sondern auch Werte fürs ganze Leben: Dass man als Team stark ist und deshalb zusammenhalten muss. „Und es ist einfach toll, wenn die Kids das verstehen! Auch wenn sie mich anlachen, merke ich, dass ihnen das Training und die Zeit am Sportplatz so viel bedeutet. Das ist wirklich der allerschönste Dank!“
Sebastian Plum ist Ansprechpartner für alle, die Lust haben, sich über das Ehrenamt als Trainer zu informieren. Er ist erreichbar unter Tel. 0174/
7 81 97 14. Julia Schäfer