Ausbau der Kreuzstraße in Gierath Der BUND fordert: „Wiesen und Wald – statt Asphalt"

Gierath · Mit bunten Wimpeln markierte die BUND Ortsgruppe jetzt die verlängerte Kreuzstraße in Gierath. Diese kurze Nebenstraße soll bald zweispurig ausgebaut werden: Eine überflüssige und unsinnige Versiegelung von wertvollem Boden, wie die Ortsgruppe meint.

Die Ortsgruppe des BUND protestierte gegen den Umbau der Straße mit bunten Wimpeln.

Foto: Fehrenbacher / BUND

Dies hatte sie bereits in der Umwelt- und Verkehrs-Ausschusssitzung im Juni erläutert und vorgeschlagen, die Straße stattdessen als Radweg aufzuwerten, und nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freizugeben. Die bereits für die Erweiterung aufgekaufte Ackerfläche könne dann eine Biotopvernetzung zwischen den Naturflächen in Bissen und Stessen darstellen. Der kleine Umweg von nur einigen hundert Metern müsste für die Autofahrer unter Natur- und Allgemeinwohl-Gesichtspunkten verkraftbar sein.

Nachdem der Verwaltungsvorschlag zur Umwelt- und Verkehrs-Ausschusssitzung im November 2021 auch keinen zweispurigen Ausbau mehr vorsah, waren die Umwelt- und Naturschützer des BUND erleichtert. Doch in der Sitzung wurde dieser Vorschlag überraschend abgelehnt, und die Entscheidung in den Rat vertagt, wo der zweispurige Ausbau nun beschlossen wurde.

Am Samstag flatterten nun zahlreiche fröhliche Wimpel im Wind. Ihre Beschriftung „Wiesen und Wald – statt Asphalt“ soll die Politik mahnen, dass in einer nachhaltigen Kommune, zu der Jüchen zählt, Versiegelung von wertvollem Boden sehr kritisch auf eine Notwendigkeiten zu überprüfen wäre. Mit den Plakaten „Stadt fair-teilen“ soll außerdem an eine radfreundliche Verkehrspolitik in Jüchen erinnert werden, denn Jüchen will auch Mitglied im Verbund radfreundlicher Kommunen werden.

Ohne die Sicherheit eines abgetrennten Radweges, nur mit einem Schutzstreifen auf der Fahrbahn ist diese dann zweispurige Straße für Radfahrer keine attraktive Verbindung. Damit einige Autofahrer wenige hundert Meter Fahrtstrecke sparen, wird zukünftig das dichte Straßennetz in Jüchen noch dichter, eine weitere Grünfläche versiegelt, und alle Steuerzahler mit diesen Kosten belastet. Dieses Geld sollte laut BUND eher für die Aufwertung des Wohnumfeldes, der Umwelt, in Klimaschutz und Klimafolgenminderung und Radfreundlichkeit investiert werden. -tkj.