Frühjahrsputz an der Abgabestelle von Lehm für Schwalbennester BUND Jüchen im Einsatz für Schwalben

Jüchen · Der Mai ist gekommen und mit ihm werden die Schwalben erwartet. Die aus dem Winterquartier zurückgekehrten Schwalben wollen hier bei uns brüten. Schon seit längerem stehen sie allerdings vor dem Problem, für ihren Nestbau kein geeignetes Baumaterial mehr zu finden.

Frau Kriegs hilft den Schwalben mit bereitgestelltem Baumaterial für die Nester.

Foto: Luzie Fehrenbacher

Sie brauchen feuchten Lehm, den sie normalerweise auf unbefestigten Feldwegen und Äckern finden. Da Feldwege immer öfters asphaltiert, gepflastert oder geschottert werden, geht für Schwalben eine wichtige Baustoff-Quelle verloren. In den vergangenen Jahren ist das Frühjahr zudem oft so trocken gewesen, dass die Schwalben den harten und trockenen Lehm nicht mehr aufnehmen konnten.

Schwalben bringen ihre Nester aus Lehm an senkrechten Wänden an, wo ihre Brut sicher vor Katzen und Marder ist. Während Mehlschwalben außen an Häuserwänden unter Dachüberständen brüten, bevorzugen die Rauchschwalben geschützte Stellen in Ställen. An den Wänden können sie den Lehm nur befestigen, wenn er feucht ist. Zum Ausbessern alter Nester ist feuchter Lehm ebenfalls nötig.

Auch wenn in unserer Gegend Lehm eigentlich fast überall in geringer Tiefe vorkommt, hat der BUND Jüchen mit der Stadt Jüchen zusammen ein bequemeres Angebot geschaffen. Auf dem Parkplatz des Gierather Friedhofs steht seit einigen Jahren ein grüner Container, der Lehm für die Schwalben enthält. Vor der Bausaison-Eröffnung mussten die BUND-Mitglieder den Container erst einmal wieder von Abfall und Grünschnitt säubern und die Plakate erneuern.

Nach diesem Frühjahrsputz können nun alle, die den Schwalben helfen wollen, hier Lehm entnehmen und so den Vögeln während der Brutzeit im eigenen Garten, Hof oder auf der Weide feuchten Lehm zur Verfügung stellen. In welcher Form der Lehm angeboten wird, hängt von der persönlichen Vorliebe ab – ob eine flache Wanne, Schuhablage oder eine folienausgekleidete flache Kiste – Hauptsache ist, die Schwalben können den feuchten Lehm aufnehmen. Diese Lehmstellen sollten für die Schwalben gut anzufliegen sein, und die Umgebung von ihnen beim Anflug gut zu überblicken sein – also nicht in dicht bepflanzter Umgebung oder in unmittelbarer Nähe von Gebäuden oder Gebüsch, wo zum Beispiel Katzen lauern können.

Der BUND Jüchen hofft nun, dass möglichst viele Menschen das Angebot nutzen und wie Frau Kriegs den Schwalben beim Nestbau mit angebotenem Baumaterial helfen.