Das Top-Kurier Türchen zum 8. Dezember Alles save im Safe?
Jüchen · Früher noch der Spar- und Darlehenskassen-Verein — heutzutage die Raiffeisenbank. Wie kam diese Veränderung zustande? Wie ist die Raiffeisenbank überhaupt entstanden und wie wurden eigentlich früher die Wertsachen in einer Bank aufbewahrt und wie sieht das heutzutage aus?
So ist der Tresorraum doch das spannendste an einer Bank — zumindest für die, die dort kein Schließfach angemietet haben. Ich bin der ganzen Sache einmal auf den Grund gegangen und habe tief gegraben…
Vor etwa 118 Jahren beantragten 31 Personen der Ortschaften Gierath, Gubberath und Herberath beim königlichen Amtsgericht unter dem Vorsitz des Wilhelm kamphausen den Gierather Spar- und Darlehenskassenverein eintragen zu lassen. Der Verein sollte die Hebung der Wirtschaft und den Erwerb der Mitglieder bezwecken. Und so befand sich die erste Geschäftslokalstelle im Haus Strerath in Gubberath — die Kunden: Landwirte, Gärtner, aber auch Kaufleute und Schreiber. Die Bilanz 1902: Ein Geschäftsguthaben von 618 Mark. Erst 42 Jahre später wurde die Grenze von einer Million geknackt. Die Geschäftsstelle in Jüchen wurde dann erstmals 1960 in ehemaligen Praxisräumen errichtet worden. Aufgrund der miserablen Lage, wurde die Bank dann dort erbaut, wo wir sie heute zu kennen wissen.
"Damals wurde das Geld der Kunden noch zu Hause gelagert, heute gibt es da natürlich ganz andere Techniken", erklärt Tanja Schynke. Dabei steht das Vertrauen an erster Stelle — jeder Kunde kann ein Schließfach in unterschiedlichen Größen im Tresorraum anmieten. Was eingeschlossen wird, wissen die Mitarbeiter grundsätzlich nicht. Die Mieter werden durch die Mitarbeiter darauf hingewiesen, was nicht eingeschlossen werden sollte oder darf, zum Beispiel Bargeld und Gefahrengut (leicht entzündlich, säurehaltig und so weiter) In einem Schadenfall obliegt es daher auch ausschließlich dem Mieter, gegenüber den Versicherern den Inhalt eines Schließfaches glaubhaft nachzuweisen.
Der Tresor ist mit den unterschiedlichsten Sicherheitssystemen mehrfach abgesichert. Ein Zugang ist nur den Mietern eines Schließfaches in Begleitung eines autorisierten Mitarbeiters erlaubt. Es sind immer beide Seiten zum Öffnen des Schließfaches notwendig. Weder der Mieter noch die Mitarbeiter der Bank können ein Schließfach alleine öffnen. Die Tresortüre ist auch keine einfache Tür, sondern hat gigantische Ausmaße. Wird sie geöffnet, ist sie mindestens so dick wie Tanja Schynke selbst.
Zu mehr Informationen hinsichtlich der weiteren Absicherung möchte sich die Bank zum Schutz ihrer Kunden und Mitarbeiter nicht äußern. In der Vergangenheit waren die Tresorräume immer sicher. "Und das soll auch so bleiben", sagt Tanja Schynke. Das war es, das Mysterium der Bank.