"Eine größere Veranstaltungshalle abseits von Anwohnern wäre toll" Jugendliche erzählen, was sie sich für Angebote wünschen

Jüchen · Ein paar Kneipen haben geschlossen, die Nutzung des Jugendheims ungeklärt, lokale Veranstaltungen meist mit einer langen Winterpause. Die Anlaufpunkte, gerade für die Jugendlichen in der Gemeinde, schrumpfen eher als das sie wachsen.

Julia Heister (18, Gierath): „Natürlich ist das Angebot hier anders als in der Stadt, aber ein Club muss hier auch nicht sein. Das ist nicht das, was man für eine Gemeinde erwartet. Allgemein finde ich die geplanten Veranstaltungen wie Oktober- oder auch Schützenfest super. Die könnten auch noch mehr angeboten werden. Das „Zeltflair“ ist eben etwas anderes und typisch Dorf. Wenn Jüchen Stadt wird, fände ich eine Cocktailbar super. Eine größere Veranstaltungshalle, etwas mehr abseits, würde es uns auch schon leichter machen, Partys und den Abiball hier zu feiern. Die würde die Gesamtschule mit der künftigen Oberstufe auch nutzen.

Foto: Alina Gries

Viele weichen aus in die Großstädte. Nach Düsseldorf, Köln oder Mönchengladbach. Doch die Bahnanbindung macht das eigentlich auch etwas kompliziert. Wir haben einmal nachgefragt, wie zufrieden sind die Jugendlichen denn eigentlich? Was fehlt ihnen und was wünschen sie sich vielleicht auch, wenn Jüchen im nächsten Jahr den "Stadt-Status" annimmt.

Simon Schulte (18, Damm): „Zum Feiern fahre ich immer nach Gladbach, Köln oder Düsseldorf. Die Schützen-Saison hier nehme ich komplett mit. Und wenn Damm eine eigene Kneipe hätte, dann würde ich da freitags sicher auch mal öfter sitzen. Es ist auch wichtig, dass so urige Kneipen in der Gemeinde bestehen bleiben. Was Sinn für die Jugend machen würde, wäre sicher eine bessere Bahnverbindung sowohl nach Köln als auch nach Düsseldorf und Mönchengladbach. Es ist aber auch schwierig Abipartys zu organisieren, dafür fehlt eine große Veranstaltungshalle, die abseits ist und bei der die Polizei nicht die Lautstärke überwacht.“

Foto: Alina Gries

Volljährig oder eben noch nicht, in einem ist sich die Jüchener Jugend einig: Die Bus- und Bahnverbindung muss besser werden und eine große Veranstaltungshalle muss her. Dann können Abiturientenbälle, Konzerte oder Stufenfeten auch einmal in der Nähe stattfinden und nicht immer nur außerhalb. Bei einem Lautstärke-Pegel, der keine Anwohner stört. Einfach die Feier genießen ohne einen Seitenblick auf die Uhr, wann denn Schluss ist. Die Antwort aus dem Rathaus ist aber eher ernüchternd: "Hiermit würden wir uns beschäftigen, wenn uns ein schlüssiges Betreiberkonzept vorgelegt wird", gibt Pressesprecher Norbert Wolf auf Anfrage der Redaktion an, ob eine solche Veranstaltungshalle künftig vielleicht sogar geplant ist,. Doch nicht nur eine Veranstaltungshalle könnte Anklang finden, auch eine Cocktailbar würden die Jugendlichen, vor allem aber die Mädchen zum Verweilen einladen. Denn bis jetzt weichen sie dafür immer in die angrenzenden Städte aus. Was auf Jüchen noch zukommt, wenn es Stadt wird? Das haben wir versucht zu eruieren — für Sie! Also nächste Ausgabe nicht verpassen.

(Kurier-Verlag)