Corona-Wahlkampf: „Wie erreiche ich meine Eltern?“
„Wenn Ihr Klaus Krützen als Bürgermeister wollt, dann bitte auch das Kreuzchen bei der SPD machen.“ Diese Devise hat Daniel Rinkert für die Kommunalwahl im Herbst ausgegeben. Denn da kein Rückenwind aus Berlin zu erwarten sei, müsse die SPD die Wahl aus, für und in Grevenbroich gewinnen. Eben mit dem Bürgermeister. Und mit einer illustren Schar an Wahlkreis-Kandidaten.
Grevenbroich. Diese Direkt-Kandidaten für die 25 Wahlkreise zu finden, sei überhaupt kein Problem gewesen. „Wenn du vorne bist, dann bist du auch attraktiv“, strahlt Rinkert, für den feststeht, dass Bürgermeister Krützen bei den Bürgern sehr beliebt ist. „... und das schon vor der Corona-Krise“, betont er.
Genau 14 der Wahlkreise werden von „Neulingen“ besetzt. Das bedeutet natürlich auch, dass „leider einige nicht mehr dabei sind, die aktuell sehr wichtig im Stadtrat sind. Da geht viel Erfahrung verloren“, betont Rinkert.
Horst Gerbrand, Rosemarie Cremer, Marie-Jeanne Zander und auch Holger Holzgräber seien hier in erster Linie zu nennen.
Deshalb ist Rinkert auch froh, dass mit Edmund Feuster ein echtes SPD-Urgestein wieder dabei ist, dessen Expertise sicherlich von immenser Bedeutung für die nachrückende „Rasselbande“ sei.
Jüngster Kandidat ist dabei Stephan Grevel (Elsen), der mit seinen 23 Jahren aber schon reichlich Mitarbeit beim Jugendferienwerk und bei der Kirmesgesellschaft mitbringt. Mit Britta Preuße steht auch ein Nicht-Parteimitglied auf der Liste. Sie deckt inhaltlich das Thema „New Work“ ab. Daniel Kober, Gina Penz, Philipp Bolz, Frank Müllmann und Sevda Alms sind weitere Namen, die man aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen kennt und die sich nun auch politisch positionieren wollen.
Hinzukommen zwei „Importe“: Martin Marquardt war bis zu seinem Umzug im Rommerskirchener Rat aktiv. Und Birgit Gericke war früher stellvertretende Bürgermeisterin in Bedburg. Beide – so Rinkert – seien ein bedeutender Zugewinn für die Sozialdemokraten aus der Schloss-Stadt.
Dabei weiß der Interims-Chef der SPD gar nicht so genau, wie ein Wahlkampf in (oder nach) Corona-Pandemie aussehen kann.
Viel müsse über die „sozialen Medien“ und das Internet gehen, da die „Tür zu Tür“-Kontakte, auf die man bei der SPD immer sehr viel Wert gelegt hätte (auch mit kleinen Nachbarschaftsaktionen), wohl nicht möglich seien.
„Aber wie erreiche ich zum Beispiel meine Eltern, die nichts mit den ,sozialen Medien’ zu tun haben?“, fragt Rinkert. Da blieben nur noch Postwurfsendungen – „aber so gestaltet, dass die Leute sie nicht einfach wegschmeißen. Die müssen spannend gestaltet sein“, formuliert es Daniel Rinkert im Gespräch mit dem Erft-Kurier.
Und auch die (sonst mitunter ungeliebten) Plakate müssten sein. Natürlich in „Corporate Identity“ mit den Werbemaßnahmen des Bürgermeisters, damit jedem Wähler klar werde, SPD und Krützen gehören zusammen. Immerhin soll der amtierende Rathaus-Chef seine Partei zum Sieg tragen...
Gerhard Müller