Update: Stellungnahme des Aufsichtsrates Was wird aus dem Grevenbroicher Krankenhaus?
Grevenbroich · Der Aufsichtsrat war sich einig, dass man sich nicht einig war. Am Ende standen ein paar Prüfaufträge, die die beiden Gesellschafter (Landrat Petrauschke und Neuss Bürgermeister Breuer) nächste Woche bestätigen müssen. Am Mittwoch tagt der Kreis-Ausschuss, in dem sich der Landrat die Zustimmung holen müsste...
Die Gutachter hatten vier Szenarien entwickelt, die nun im Aufsichtsrat bewertet werden sollten. Bei der Sitzung am Donnerstag ergab sich aber keine gemeinsame Linie. So enthielten sich Neusser Vertreter bei der Abstimmung, weil ihnen die Beschlüsse in Sachen Grevenbroicher Krankenhaus nicht schnell und nicht weit genug gingen.
Denn das hat im Vergleich der Hospitäler, die im „Rheinland Klinikum“ zusammengefasst sind, das geringste Hinterland: Im Hackenbroicher Haus werden der Kölner Norden und Teile des Rhein-Erft-Kreises mitversorgt. Das Neusser Haus hat eh ein bewohnerreiches Umfeld. Und so hat die Schloss-Stadt-Klinik die rote Laterne...
Bei den Prüfaufträgen gehe es vor allem um die Frage, „was“ in Grevenbroich erhalten bleiben soll: Geriatrie? Ausildungszentrum? Reha-Stationen? Notfallstation? Alles Modelle, die eifrig kursieren. Eines sei klar: Ein Dopplung oder gar Dreifachung werde es auf Dauer im Rheinland-Klinikum nicht geben können (gleiche Angebote an allen drei Standorten).
Wenn die Prüfaufträge so wie beschlossen oder so ähnlich („Ich gespannt, wie die Woche bis zum Kreis-Ausschuss für den Landrat läuft...“) auf den Weg gegeben werden, dann soll im September im Aufsichtsrat Konkretes beschlossen werden, heißt es.
Gemeinsame Erklärung der Gesellschaft, des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung
Der Aufsichtsrat des Rheinland Klinikums hat zum Thema der zukünftigen Entwicklung des Klinikums getagt. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates haben sich zunächst zur kommunalen Trägerschaft des Rheinland Klinikums bekannt.
In einer Mehrheitsentscheidung wurden folgende Beschlüsse gefasst:
Umstrukturierungen sind an allen Standorten notwendig, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Diese Umstrukturierungen betreffen Zentrenbildung, Spezialisierung, Entwicklung neuer Angebote und Ambulantisierung – unter Berücksichtigung der Veränderungen im Gesundheitssystem. Die Notfallversorgung im Rhein-Kreis ist und bleibt gesichert.
Der Strategieausschuss des Aufsichtsrates wird die vorliegenden Konzepte für alle Standorte weiter entwickeln.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten ein Beschäftigungsangebot im Rheinland Klinikum: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden gebraucht!
Mit diesen Beschlüssen wird der bereits eingeleitete Fusionsprozess fortgeführt.
Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung sehen im Ergebnis der Sitzung eine Grundlage zur nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung des Rheinland Klinikums – zur qualitativ hochwertigen Patientenversorgung im Rhein-Kreis und der Sicherung der Arbeitsplätze.