„Der Handel allein wird es nicht richten“ Der „Monti“ will allen Mutigen eine Chance bieten
Grevenbroich · „Grevenbroich erwartet Macher von außerhalb, obwohl ich hier vor Ort doch viele Macher erwarte.“ Marcus Töpp, neuer Center-Manager des Montanushofes (und auch der „Coens“-Galerie), ist Freund eines offenen Wortes. Und Freund der Tat: Anfang Juli soll ein „Re-Opening nach Corona“ gefeiert werden. Er holte die Trödelmärkte zurück auf die obere Parketage. Und er verspricht: „Der Eigentümer ist gewillt. Er macht ordentlich die Taschen auf.“
Marcus Töpp übernahm im Frühjahr die Centerleitung von Tim Grevelhörster, der im Unternehmen übergeordnete Aufgaben übernommen hat. Der neue Mann bringt dabei viel Vorerfahrung mit. Immerhin baute er das „Centro“ in Oberhausen mit auf; kümmerte sich dort um die operative Seite. Nach einem Ausflug in den öffentlichen Dienst ist er jetzt wieder in seiner angestammten Branche zurück.
Der erste Eindruck vom Montanushof sei „ernüchternd“ gewesen. Das habe aber seinen Ehrgeiz geweckt. „Die Substanz ist gut; Möglichkeiten sind vorhanden“, betonte er im Gespräch mit dem Erft-Kurier.
Und deshalb lädt er quasi zu einem Ideen-Wettbewerb ein: „Wer Ideen hat, wer mutig ist, wer sich als Start-Uper etablieren möchte, findet hier bei uns den passenden Raum.“
Dabei will er natürlich berücksichtigen, was sich die Grevenbroicher für „ihren“ Montanushof wünschen. Allerdings: „... keinen Dorfplatz, weil der hätte heutzutage keine Zukunft“, machte er klar.
Auch in einem anderen Bereich fordert Töpp ein Umdenken: „Nur Handel wird es wohl nicht richten können“, spricht er offen für den Montanushof aus. Und vertritt damit eine Position, die der Erft-Kurier schon seit Jahren für die gesamte Fußgängerzone propagiert.
Die Spannbreite, in der er denkt, ist sehr weit gefasst: digitale Start-Ups, Beratungsbüros, Dependancen von Stadt und Kreis, Aufenthaltsräume für Senioren oder auch eine „Fahrraderlebniswelt“ (in der oberen Etage mit äußerer Rampe) sowie Angebote aus dem Bereich Sport und Freizeit — „Es ist vieles denkbar. Wir suchen die Mutigen“, lädt er ein.
Die für die „Coens“ in Rede stehende KiTa ist in seinen Augen der richtige Weg, könnte gar zu einem Kristallisationspunkt rund um Kinder und Erziehung werden. „Was wir hier brauchen, ist ein Magnet...“, überlegt er weiter. Grevenbroich sei wirklich schön, gerade auch für ältere Menschen, die Politik müsse aber dafür sorgen, dass es lebenswert für die Jüngeren bleibe.
Übrigens will Töpp sich am Anfang auf den Montanushof konzentrieren (und sich nicht im Werbering engagieren). Und da vermeldet er schon erste Erfolge: Auf dem Parkdeck starten im September die beliebten Trödelmärkte. Der Eingangsbereich soll Aufenthalts- und Begegungszone werden. Für den ehemaligen Buchladen hofft er auf ein „Feinkost-Konzept mit heimischen Waren“. Und vom 1. bis zum 3. Juli soll das „Re-Opening“ gefeiert werden. Gerhard Müller