„Strukturwandel“ bei der CDU Partei soll jünger und weiblicher werden!
Grevenbroich · Gut ein halbes Jahr nach den verlorenen Kommunalwahlen wagt die Grevenbroicher CDU einen Neuanfang: Stadtverband und die beiden wichtigsten Vereinigungen wählten neue Spitzen. Ziel: eine Verjüngung. Und bessere Ergebnisse bei den Wahlen im Herbst (Bund) und im kommenden Frühjahr (Land).
Dabei liefen die drei Wechsel gut geplant ab: Beim Parteivorsitz gab Wolfgang Kaiser den Staffelstab an Heike Troles ab. Der restliche Vorstand wird später dann turnusgemäß neu gewählt werden. Bei der Jungen Union folgt auf Max von Borzestowski nunmehr Christopher Klein (19).
Nahezu historisch der Wechsel bei der Frauen-Union: Christiane Pellico folgt auf Maria Becker, die nach 20 Jahren überaus erfolgreicher Arbeit den Vorsitz in jüngere Hände übergibt.
Vor der Wahl zeigte sich Heike Troles mit Blick auf die Kommunalwahlen durchaus selbstkritisch: „Wir alle haben es nicht geschafft, unsere Themen inhaltlich und unsere Kandidaten als ,Kümmerer vor Ort’ beim Wähler zu platzieren. Jetzt gilt es, gemeinsam die neue Rolle anzunehmen und uns in den vor uns liegenden Jahren wieder in die Position zu bringen, Wahlen gewinnen zu können. Dafür trete ich an! Und durch die Trennung von Parteivorsitz und Fraktionsvorsitz werden wir die Schlagkraft für die anstehenden Aufgaben erhöhen.“
Das Wie ist für sie klar: „Unsere Politik müssen wir den Bürgern erklären. Wir müssen politische Sachverhalte, auch wenn sie auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, an die Bürger heranbringen.“
Ganz offen gestand Troles zudem ein: „Nicht nur das ,Rheinische Revier’ befindet sich im Strukturwandel, auch die CDU Grevenbroich hat eine strukturelle Herausforderung vor der Brust. Sinkende Mitgliederzahlen, nur Viertel der Mitglieder sind weiblich, hoher Altersdurchschnitt. Diesen Herausforderungen zukünftig positiv entgegenzuwirken, dies ist unser Auftrag“, machte sie den Parteikollegen bei ihrer Vorstellungsrede ganz deutlich.
Mit Hermann Gröhe habe die CDU einen Bundestags-Abgeordneten, „der sich unserer vollen Unterstützung in diesem kurzen und intensiven Wahlkampf sicher sein kann. Hier gilt es mit den Grundstein zu legen, dass Grevenbroich weiterhin mit seiner starken Stimme im Bund vertreten sein wird.“
Im Mai 2021 stehen die Landtagswahlen an und da will Heike Troles erneut für den Landtag kandidieren, um „neue Entwicklungen anzustoßen und unsere Region weiterhin als attraktiven Lebensmittelpunkt sowie produktiven Standort für Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Das bedingt die Bereitschaft zur Durchführung weiterer Infrastrukturprojekte, zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Dafür stehe ich.“
Die von Heike Troles geforderte „Verjüngung der CDU“ wurde bei Junger und bei der Frauen-Union ebenfalls erfolgreich vorangetrieben. Dabei haben Christopher Klein und Christiane Pellico durchaus schon kommunalpolitische Erfahrung, gehörten sie doch beide zum Kandidaten-Pool der Kommunalwahlen im vergangenen Herbst. Und sicher haben sie da mitgenommen, wie man es besser macht... Gerhard Müller