UWG: Ziel muss es sein, die Schlagzahl zu erhöhen

Grevenbroich · Gar nicht einverstanden sind Carl Windler (Foto) und Hubert Rütten namens der UWG-Ratsfraktion mit der Ankündigung von Bürgermeister Klaus Krützen, der für die kommende Haushaltsberatungen die Streichung von 35 Stellen im Grevenbroicher Rathaus vorschlagen will.

Und das gleich im mehrfachen Sinne, wie sie beim Besuch in der Redaktion des Erft-Kurier deutlich machen.

Da ist zum einen der Krützen-Satz „Die Politik hat uns ein Personalreduzierungskonzept abverlangt“. Unsinn, so die UWG-Politiker. Schon 2009 hätten die Gemeindeprüfungsanstalt und beauftragte Gutachter festgestellt, dass die Verwaltung „nicht gerade schlank besetzt“ sei. Und dass dies geändert werden müsse. Wenn dann die UWG zum Beispiel 2013 die „Prüfung der Arbeitsläufe“ in der Verwaltung beantragt habe, dann deshalb, weil jegliche Initiative aus dem Rathaus gefehlt habe.

Für Rütten fehlt diese fundierte „Aufgabenkritik“ bis heute. Zudem sei das unter Marius Dubbel eingeführte Kontrolling- und Berichtssystem von Bürgermeister Krützen wieder eingestellt worden.

„Es hat jedenfalls keine Auswertungen mehr gegeben. Und seit 2009 hat die Stadt Grevenbroich auch keine vernünftigen Kostenrechnungen mehr.“ Als Beispiel nennt er den Sportplatzbereich, für den nicht gesagt werden könne, welche Personalkosten für welchen Platz ganz genau anfallen, so Rütten weiter.

Wenig sinnvoll sei es, so UWG-Fraktions-Chef Windler, Stellen einzusparen, die Aufgaben dann aber an Externe zu vergeben. „Was ist das für ein Einsparkonzept?“, fragt der Politiker angesäuert.

Vielmehr müsse es doch darum gehen, die „Schlagzahl zu erhöhen“.

Windler: „Ich bin sicher, dass es Leute in der Verwaltung gibt, die eine sehr hohe Schlagzahl haben, die wirklich hart arbeiten.“ Aber dies müsse doch zum Standard für die gesamte Verwaltung werden: „Beim angekündigten Vorschlag erwarte ich nicht den großen Wurf.“

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)