Die Kunst des Improvisierens – auf der Bühne und auch im Schul-Alltag
Südstadt · „Uns verlassen so viele Spieler wie noch nie zuvor. Sie haben Abi gemacht und gehen nun ihren Weg. Oder sie spielen an Theatergruppen in den Schulen, um sich dafür Abi-Punkte einzuheimsen“, gestehen Marius Panitz und Werner Alderath, die beiden Spielleiter der erfolgreichen Jugendtheater-Gruppe „noname“.
Das Ensemble soll sich nach den Sommerferien also „runderneuern“.
Der Start in die neue Produktion beginnt nach den Ferien am 29. August, wie gewohnt um 17 Uhr in der GoT in der Südstadt. „Dieses Jahr wollen wir uns dem neuen Thema so frei wie noch nie nähern. Normalerweise haben Kollege Alderath und ich ja immer schon ein paar Ideen, mit denen wir dann in die neue Saison starten. Dieses Mal gehen wir mit ganz freiem Kopf in die erste Probe und wollen gemeinsam mit den Spielern ein neues Thema finden und erarbeiten“, erzählt Marius Panitz.
Man habe nämlich festgestellt, dass dadurch den Spielern noch mehr Möglichkeiten gegeben werden könnten, sich selber ins Stückgeschehen einzubringen. „Auch bringen wir neue theaterpädagogische Übungen mit, anhand derer wir, nachdem wir ein Thema gefunden haben, die Szenen für das neue Stück schreiben können“, macht er Jung-Eleven Lust. Und schiebt nach: „Was genau es also nächstes Jahr werden wird, wissen wir alle noch nicht. Aber wir sind gespannt auf die Ideen, die uns die Spieler mitbringen und freuen uns auf ein neues kreatives Jahr.“ Nach wie vor bedarf es keiner Vorerfahrung; bei „noname“ wird alles beigebracht. „Dadurch, dass unsere Spielleitungsassistenz nun schon mehr als ein Jahr eine Schauspielausbildung in Köln macht, haben wir auch direkten Zugriff auf Übungen und Methoden von ganz oben, mit denen wir unsere Spieler bühnenreif machen können“, so Panitz. Auch gemeinsame Theaterbesuche werden vermehrt mit der Gruppe gemacht, um nicht nur das Handwerk selber nahezulegen, sondern auch den Blick auf Profi-Theater klar zu schärfen. Panitz: „Wer häufig wortwörtlich im Hintergrund sitzt, sind unsere Techniker. Auch die freuen sich über Nachwuchs. Wenn also jemand mit sich selber auf der Bühne gar nichts anfangen kann, aber ein interessierter Tüftler am Licht- oder Tonpult ist, ist er oder sie auch gerne gesehen.“ Auch hier wird keine Vorerfahrung benötigt. Anmeldungen zur ersten Probe sind vollkommen unverbindlich und helfen nur bei der Organisation. Diese bitte mit vollem Namen und Kontakt an
noname.info@gmx.de
Am 26. August gibt es von 10 bis 18 Uhr im Saal der GoT einen kleinen, eintägigen Improvisationsworkshop für Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren.
Dieser richtet sich natürlich vor allem an jene Jugendliche, die sich noch nicht sicher sind, ob sie sich im Theater wohlfühlen. An diesem Tag könnten sie es erfahren. „Wir schauen uns an, wie man auf der Bühne steht, wie man darauf geht, wie man die Stimme laut erhebt ohne sie zu schädigen und fokussieren uns dann im zweiten Teil auf die Improvisation, das wichtigste Handwerk des Schauspielers, wenn auf der Bühne etwas schiefläuft: The show must go on!“, erläutert Panitz.
Die Fähigkeit zur Improvisation sei auch im Alltag sehr hilfreich, denkt man nur an Referate, die man halten muss oder vielleicht sonst wo vor einer großen Gruppe Menschen sprechen. Anmeldungen hierzu an
kontakt@theaterwg.de