Zu teuer: Kein Herz für die Herz-Sport-Gruppe?
Neukirchen · „Wir haben alles: einen Arzt, einen Übungsleiter und Hallenzeiten. Aber es muss jetzt geschehen.“ Uta Leysing (Bild-Mitte mit Herz) spricht Klartext. Denn das, was den Aktiven der Herzsportgruppe aus Neukirchen fehlt, ist ein Verein.
Der bisherige, die SG Neukirchen/Hülchrath, hat die Trainingsgruppe vor die Tür gesetzt. Der 27. April war der letzte Trainingstag; am Donnerstag vergangener Woche traf man sich noch einmal demonstrativ vor der Halle.
Streitpunkt sind die Kosten: Fünf bis sechs Jahre sei das Minus „als Solidargemeinschaft“ durch die Abteilung „Fitness“ ausgeglichen worden, heißt es aus der Vereinsführung.
Dass es ein Minus gegeben hat, leugnen die Herz-Sportler gar nicht: „Während Corona haben wir Miese gemacht“, bestätigt Leysing. In der Zeit habe es keine ärztlichen Verordnungen gegeben – und damit auch kein Geld. Das sei inzwischen wieder anders; die Gruppe sei auf über 20 Personen angestiegen.
Friedhelm Waldmann, der lange die Herz-Sport-Gruppe in der SG vertreten hat, erstellte aufgrund der Zahlen auch ein Sanierungskonzept: das sei alles eine „temporäre Flaute“ gewesen, ab 2024 erwartet er wieder ein Plus.
Die Berechnungen der SG fallen da ganz anders aus: Um kostendeckend zu werden, müsste der Jahresbeitrag von jetzt 54 Euro auf 280 Euro erhöht werden.
„Es gab ein Chaotieren während Corona“, gibt Leysing zu. Wobei sie auch die SG mit einschließt, denn nicht alle Kosten seien mit den Krankenkassen abgerechnet worden. Jetzt aber sei das Fahrwasser wieder ruhig und die Gruppe wolle einen Verein suchen, unter dessen Dach die Arbeit fortgesetzt werden könne. In Holzheim, Gohr, Weckhoven und Kapellen sei man vorstellig geworden. Und teilweise auch auf Interesse gestoßen. Dort will man nun mit dem Sanierungsplan vorstellig werden. Und insgeheim hofft man wohl auch, dass die SG noch mal neu nachrechnet. Arzt und Übungsleiter stehen jedenfalls parat.