Rainer Thiel holt drei Minister an die Erft: „Butter bei die Fische“ im Strukturwandel?

Grevenbroich · „Ich fand das sehr bedauerlich. Aber es macht auch keinen Sinn, jetzt ein langes Gesicht zu machen.“ Deshalb ist Rainer Thiel, noch amtierender Landtags-Abgeordneter der heimischen SPD, aktiv geworden und hat eine Minister-Troika nach Grevenbroich geholt.

Alle für einen: Svenja Schulze, Michael Groschek und Gerhard Duin, drei Landesminister kommen am 2. Mai nach Grevenbroich.

Foto: Fotos: Wadewitz, Sondermann und Riahi

Der SPD-Politiker hatte sich – viele andere auch – Hoffnung gemacht, dass in Sachen Strukturwandel für die Nach-Braunkohle-Zeit die so genannte „Regionale“ an die „Innovations-Region Rheinland“ gehen würde. „Doch diese Mittel wurden an andere Regionen vergeben“, verweist Thiel auf die Entscheidung einer unabhängigen Jury in dem entsprechenden Wettbewerbsverfahren.

Thiel fand „die Bewerbung eigentlich ganz gut“ und ist da natürlich von der Nichtberücksichtigung unserer Region enttäuscht. Doch den Kopf in den Sand stecken und Trauer tragen, wollte er nicht. „Ich habe die drei entscheidenden Minister persönlich angesprochen und sie werden noch vor der Wahl nach Grevenbroich kommen“, verkündet der SPD-Politiker nicht ohne Stolz.

Svenja Schulze (Innovation), Michael Groschek (Stadtentwicklung) und Gerhard Duin (Wirtschaft) kommen nun also am 2. Mai in die Schloss-Stadt, um mit den zuständigen Leuten über die Möglichkeiten des Strukturwandels zu sprechen. Zudem gibt es ein Gespräch mit dem so genannten „Rheinischen Sixpack“, mit den Bürgermeistern aus Grevenbroich, Jüchen, Rommerskirchen, Bedburg, Bergheim und Elsdorf also. Die drei Landesminister wollen dann über weitere Förderungsmöglichkeiten für die Region informieren. So einen Dreier-Besuchs-Termin kurzfristig zu bekommen, überrascht dann doch. Ist Thiel als gut vernetzt? Oder wird er in Düsseldorf besonders geschätzt? „Beides“, strahlt er bei seinem Besuch in der Redaktion des Erft-Kurier.

Ein Thema soll bei dieser Gelegenheit auch die „landesentwicklungsbedeutsame Fläche“ in Neurath sein, die erst kürzlich im Rahmen des Landesentwicklungsplanes gesichert werden konnte. „Was jetzt fehlt, ist ein Entwicklungskonzept. Das muss professionell gemacht werden. Sonst bringt das nichts“, ist sich Rainer Thiel sicher.

Geklärt werden müssten die infrastrukturelle Erschließung und die Frage, welche Gewerbe dort angesiedelt werden sollen. „Klaus Krützen und das Sixpack können am 2. Mai ihr Interesse an dem Projekt deutlich machen und eine entsprechende Vereinbarung mit den Ministern anbieten“, denkt Thiel klar voraus: „Letztendlich muss sich die Region selbst entwickeln.“

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)