Neun haarige Fotomodelle für ein sauberes Bedburg

Bedburg · Eine blonde Frau liegt auf dem Boden und bellt. Kurz danach miaut sie. Was ist da los im Schloss Bedburg? Ganz einfach: Die Kölner Fotografin Nina Elsässer zieht mit Tierlauten die Aufmerksamkeit ihrer Fotomodelle auf sich.

Nina Elsässer fotografiert Emma (links) und Whippet Emil (rechts). Dabei musste der ein oder andere Trick helfen.

Foto: Fotos: J. Schäfer/ Laura Berndt

Denn bei denen handelt es sich um Hunde aus dem Stadtgebiet, die für eine Kampagne vor der Kamera stehen. Mit Models der besonderen Art wirbt die Stadt Bedburg für mehr Sauberkeit und bessere Müllentsorgung.

Vor einigen Wochen rief die Stadt Bürger auf, Fotos ihrer Hunde einzureichen, denn natürlich sollte es sich bei den Fotomotiven um Hunde aus der Heimat gehen. Diese werben jetzt dafür, dass Herrchen und Frauchen der Bedburger Fellfreunde Tütchen benutzen, um den Hundekot zu entfernen.

„Es geht um ein ernstes und wichtiges Thema, das wir mit einer witzigen Kampagne umsetzen. So erhoffen wir uns, Aufmerksamkeit auf das Problem zu richten“, erklärt Stadtpressesprecherin Gabriela Leibl. Die Umsetzung der Motive liegt in der Hand der Düsseldorfer Werbeagentur „Sixpack“. „Shit happens“ ist dann ein möglicher Slogan.

Allen Beteiligten ist eins wichtig: Die Hunde sollen nicht gezwungen werden. Es gibt zwar den ein oder anderen Trick, um die felligen Modelle in die erwünschte Position zu bringen, doch wenn das nicht klappt, wird kein Hund gezwungen. „Wir machen aus der Persönlichkeit der Hunde das, was sich ergibt. Da muss man eben auch mal etwas flexibler sein“, so Robert Röhben von der Werbeagentur. Für die Fotos sorgt Elsässer, eine bekannte Kölner Tierfotografin. „Die Herausforderung ist heute, dass ich die Hunde nicht kenne. Man muss eben auf jedes Tier individuell eingehen. Da liege ich eben auch schon mal auf dem Boden und mache Tiergeräusche“, lacht die Fotografin. Mops Emma hechelt viel, auch das sorgt für eine echte Aufgabe für die Fotografin: „Da muss ich schon genau den richtigen Moment abpassen.“

Aus 70 Tieren hatte die Stadt neun Modelle ausgesucht. Auch Diana Bertram war mit zwei Hunden mit von der Partie: „Das Thema ist wichtig. Ich rege mich ständig darüber auf, dass nicht alle Hundebesitzer Tütchen für die Hinterlassenschaften dabei haben.“ Das soll sich ändern, denn die Kampagne soll aufrütteln. Die Stadt sorgt mit Tütchen-Spendern eigentlich dafür, dass es jedem möglich sein sollte, den Hundedreck zu entfernen. Bulldogge Amy und Mops Emma werden ihren Beitrag dazu leisten und im Herbst von Flyern, Postkarten und Plakaten daran erinnern, dass Bedburg frei von Hundekot sein soll.

J. Schäfer

(Kurier-Verlag)