„Menorah“ in politisch schwerer Zeit: Gedenkstunde an die Pogromnacht Sie singen für Frieden und Freiheit in fünf Sprachen

Grevenbroich · Als am 7. Oktober die islamistische Terror-Organisation Hamas Israel überfiel, wurden an einem Tag so viele Juden getötet wie seit dem Holocaust nicht mehr. Das machte Israels Präsident Jitzchak Herzog in dieser Woche deutlich. Dadurch werden die Gedenkstunden zur Pogromnacht, die in diesen Tagen wieder stattfinden, hoch-, ja tagespolitisch.

Der VIP-Schülerchor gestaltet den Abend „unter dem Menorah“-Leuchter mit. Oben: Atena Sarvari singt ein Solo.

Foto: Bodewein

Seit vielen Jahren erinnern Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Freunde des Pascal-Gymnasiums in einer Gedenkstunde an die Pogromnacht am 9. November 1938, in der überall in Deutschland die Synagogen brannten und zahllose jüdische Bürger Opfer nationalsozialistischer Gewalt wurden.

Jessica Schumacher und Anna-Lena Kurz haben  „Die Last“ als Lichtinstallation aus Gips, Licht und Holz geschaffen.

Foto: Bodewein

So findet auch in diesem Jahr am 9. November um 19.30 Uhr im Forum des Pascal-Gymnasiums unter der Leitung von Stefan Krüger und Folker Banik ein Abend unter dem Zeichen des siebenarmigen Menorah-Leuchters statt, an dem in Wort und Ton dieses düsteren Kapitels deutscher Geschichte gedacht wird.

Mona Stankowiak (weiße Bluse) spielt die „Jüdische Frau“ von Bert Brecht und Emilia Wüllenweber spielt „Die deutsche Frau“ von Folker Banik.

Foto: Bodewein

Auf dem Programm stehen unter anderem die Aufführung von politischen Liedern des Widerstands gegen die NS-Diktatur sowie von Chorsätzen und Gesangssoli in deutscher, italienischer, jiddischer und hebräischer Sprache sowie auf Farsi. Weiterhin erklingen Instrumentalmelodien aus der Klezmer-Tradition Osteuropas.

Ausführende sind die Chöre „VIP 2024“, „Pascal Vocal“, der Chor der Streicherklasse Jahrgang 6 sowie ein Instrumentalensemble des Pascal-Gymnasiums.

Atena Sarvari singt ein Solo.

Foto: Bodewein

Die musikalischen Beiträge werden ergänzt durch Gedichttexte und Schauspielszenen, die im Besonderen die Erfahrung von Verfolgung und Ausgrenzung thematisieren. „Ebenso werfen wir ein Schlaglicht auf die Lebensgeschichte der jüdischen Grevenbroicherin Liselotte Katz“, so Schulleiter Gerhard Bodewein.
Zudem nehmen die Grundkurse Kunst der Stufe Q2 seit einigen Jahren regelmäßig mit einer eigenen Ausstellung am Menorah-Abend teil. Die eigens für diesen Abend entwickelten und von den Schülern selbst präsentierten Objekte und Installationen bilden eine kreative, dialogorientierte Ergänzung zum Programm auf der Bühne.

Unter dem Aspekt der Auseinandersetzung mit dem Thema „Erinnerung in der Kunst“ und der Betrachtung von Arbeiten zeitgenössischer Künstler wie zum Beispiel Rebbeca Horn oder Christian Boltanski nähern sich die Schüler diesem sensiblen Thema an und entwickeln eigene künstlerische Konzepte der Erinnerungskultur.

(-ekG.)