Kevin Köllen: Der letzte Rückhalt der Mannschaft
Grevenbroich · "Mein großes Vorbild ist Gianluigi Buffon, der Torwart der italienischen Nationalmannschaft", erzählt Kevin Köllen, "die Torwarttechnik zwischen ihm und Manuel Neuer ist ähnlich, aber persönlich mag ich Buffon.
Er ist nicht so arrogant wie Neuer."
Das kann der 20-Jährige Noithausener gut beurteilen, schließlich kellnert er nebenberuflich in der
VIP-Lounge bei "Borussia" Mönchengladbach. Hauptberuflich macht er eine Ausbildung bei der Rheinbahn. "Die kommt immer pünktlich", versichert er. Und wenn Köllen kein Tablett in der Hand hält
oder Bahnen um ihn herum fahren, steht er auf dem Fußballplatz. Nicht so ganz im wahrsten Sinne des Wortes, denn auch als Torwart muss man sich bewegen. "Es gibt viele Torwart-Techniken, die man trainieren kann", so der 20-Jährige. Bereits im Alter von sechs Jahren stand er für den 1. FC Süd auf dem Feld. Aus persönlichen Gründen legte er eine Pause ein und widmete sich Judo und Volleyball, ehe er sich mit 17 Jahren wieder dem Fußball zuwandte und zum "elften" Mitspieler wurde.
"Die Position eines Torwarts ist sehr wichtig", so Köllen, "hat die Abwehr einen schlechten Tag, hat der Torwart einen guten Tag — hat der Torwart einen schlechten Tag, hat die Abwehr einen guten Tag."
Nach diesem Motto spielt er auch. "Der Torhüter ist der letzte Rückhalt der Mannschaft", so der Noithausener. Er trainiert nun zum einen als Co-Trainer die B-Jugend des BV Wevelinghoven und
zum anderen trainiert er einzelne Spielern des Vereins als Torwart. "Es ist toll den jungen Leuten zu vermitteln, was man damals mir auch gesagt hat", so der Noithausener, "sie müssen sich konzentrieren und mit dem ganzen Kopf bei der Sache sein. Fußball ist ein Mannschaftssport und der Zusammenhalt
enorm wichtig."
Und diese Eigenschaft als Team verkörpert der Verein. "Wir sind wie eine zweite Familie", berichtet er, "wir
machen auch Mannschaftsabende zusammen und bald auch wieder unsere Weihnachtsfeier. Wenn man
sich außerhalb versteht, stärkt das zusätzlich die Mannschaft." Zweimal die Woche trainiert der 20-Jährige seine Fähigkeit als Torwart, zusätzlich dann noch drei aus der D-, zwei aus der E-, einer aus der
B-Jugend und ein Mädchen der U17-Mannschaft. "Die sind zwischen sieben und 16 Jahre alt", sagt er.
Sein Ziel sei jedoch nicht sein Hobby zum Beruf zu machen. "Es macht mir Spaß und ist ein Hobby — das soll auch so bleiben", sagt Kevin Köllen. Dann sorgt er lieber weiterhin für die Pünktlichkeit bei der Rheinbahn.