Über alte und neue Märtyrer - Absolution via Internet Weihnachten ist mehr als nur Lametta und Christstollen!

Grevenbroich · Morgen, am Heiligen Abend, werden wieder in zahllosen Wohnstuben an Erft und Gillbach die Kerzen entzündet. Die Weihnachtsbäume leuchten mit den Kinderaugen um die Wette. Lebkuchen und Festtagsgans füllen mit ihrem Duft den Raum.

Und in einigen der Stuben steht zwischen den Geschenken auch eine Krippe als Erinnerung daran, um was es beim "Fest der Geburt des Herrn" eigentlich geht: Um eine frohe Botschaft. Für alle Menschen. Den Ärmsten unter ihnen zuerst kundtun.

Pater Felix präsentiert die sechs vorbildlichen, selig gesprochenen Oblaten-Brüder.

Doch in Zeiten des angeblich religiös motivierten Krieges und Terrors wird der "Glaube" schwierig: Weil man belächelt wird. Weil man sich auch als Christ rechtfertigen muss. Weil das Unheil in der Welt immer bedrängender wird.

"Nach Schätzung der christlichen Hilfsorganisation ,Open Doors' werden momentan über 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt beziehungsweise diskriminiert. Damit sind die Christen die weltweit am stärksten unterdrückte Glaubensgemeinschaft", betonte kürzlich Pater Felix Rehbock, Leiter des Nikolausklosters in Damm. Anlass war, dass sechs Missionare seines Ordens selig gesprochen worden waren.

"Im Jahr 2000 rief Papst Johannes Paul II. die Christenheit dazu auf, die Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts zu verehren. Viele Frauen und Männer, die für den Glauben ihr Leben lassen mussten, rückten so in das Bewusstsein der Weltkirche", so Pater Felix weiter.

Sowohl auf der Homepage des Nikolausklosters (www.nikolauskloster.de) als auch im neu errichteten Gedenk-Pavillon des Nikolausklosters kann man sich einen ersten Einblick in das Zeugnis der Oblatenmärtyrer erhalten. Pater Felix Rehbock ermutigt: "Ganz unterschiedliche Lebens- und Leidenswege verschiedener Mitbrüder finden sich in unserem Gedenk-Pavillon, die Zeugnis ablegen für einen unerschütterlichen Glauben. Dieser Ort ist ein Platz des Gedenkens, der auch herausfordert, die Frage nach der Ernsthaftigkeit des eigenen Glaubens zu stellen. Er ist nicht zuletzt auch ein Ort der Solidarität mit denen, die auch heute noch wegen des Glaubens an Jesus Christus verfolgt werden." Dabei weiß der "Chef" des Nikolausklosters um die Unzulänglichkeiten der Menschen: "Kein Mensch ist fehlerfrei", sagt Pater Felix, "ich bin auch kein schlechter Mensch und beichte trotzdem alle sechs Wochen." Es sind Dinge, die ihn in seinem Leben zu den Mitmenschen, Gott oder sich selbst belasten. Eine Notlüge, wenn man dem Partner nicht sagen möchte, dass das neue Kleidungsstück ein Fehlgriff war, eine kurze abfällige Bemerkung über den Arbeitskollegen oder ein Fluchen über den bremsenden Autofahrer vor einem. Eine Sünde passiert schnell. "Das ist menschlich", meint Pater Felix.

(Kurier-Verlag)