Eine Idee, die funktioniert: Jugendliche Zug-Schmiede!
Seit 1993 gibt es beim Nachwuchs des Bürger-Schützen-Vereins Grevenbroich neben den Edelknaben eine eigene Schützenjugend für Jungen zwischen elf und 15 Jahren, die seit dem Jahr 2000 auch ihren eigenen Jugendschützenkönig stellt. BSV-Jugendbetreuer Ulrich Herlitz wollte damals die Jugend länger an das Schützenwesen binden und eine Brücke bis hin zur Gründung eines eigenen Zuges bilden.
Grevenbroich. Denn bis dahin war es oft so, dass die Jungs mit 13, 14 Jahren die Lust am Schützenwesen verloren, bevor es dann – wenn überhaupt – mit der Gründung eines eigenen Zuges mit 16 Jahren wieder losging.
„Flügge werden“, ist vielleicht der richtige Ausdruck, um diese Altersgruppe entsprechend zu betreuen. So kam Ulrich Herlitz dann 1995 auf die Idee, hierfür eine weitere Besonderheit ins Leben zu rufen. Eigens für Nachwuchsschützen, die noch den Jugendschützen angehören, die vielleicht um die 15 Jahre alt und „heiß“ darauf sind, einen eigenen Schützenzug zu gründen, wird für das Übergangsjahr eine eigene so genannte „dritte Abteilung“ gegründet.
Gleich beim ersten Mal funktionierte das Prinzip und noch 1995 ging am Schützenfestdienstag der Jägerzug „St. Bernardus“ aus dieser „dritten Abteilung“ hervor. Es folgten weitere vor der Gründung der Züge „Semper Fidelis2 2000, „Jonge Boschte“, „Schloss-Jonges“ 2011, „Graf Kessel“ 2015 und zuletzt den „Löstigen Jonge“ 2017. Nicht alle Züge sind erhalten geblieben, aber die aus Edelknaben, Jugendschützen und dritter Abteilung hervorgegangenen Kernmitglieder marschieren alle noch heute im stolzen Grevenbroicher Regiment mit!
Auch nach dem Schützenfest 2018 war es wieder soweit, denn es gab einige 16-Jährige, die schon in den Startlöchern für die Zuggründung standen, aber eben auch noch einige 14-, 15-Jährige, die mitmachen wollten.
Also gründeten die beiden engagierten BSV-Jugendbetreuer für dieses Jahr wieder die „dritte Abteilung“, der in diesem Jahr sage und schreibe elf Jungen angehören werden. Beide Jugendbetreuer werben, auch wenn für die jungen Schützen oftmals im Neuen und Eigenem eines eigenen Zuges der Reiz liegt, auch immer dafür, Namen, Kette und Standarte von Traditionszügen zu übernehmen oder Patenschaften von solchen Traditionszügen anzunehmen.
Genauso wie sie immer bei Neugründungen von Zügen auch für alle im Grevenbroicher Regiment vertretenen Gattungen – seien es die Jäger, Grenadiere oder die Marine – werben.
In diesem Jahr ist das kein Problem, gibt es doch einige verwandtschaftlichen Beziehungen zu einem Traditionszug, der sich im Mai dieses Jahres aufgelöst hat. Es handelt sich um den Jägerzug „Erft-Stolz“ um Professor Friedbert Esser und seine sechs verbliebenen Kameraden, dessen Tradition die Jungs der „dritten Abteilung“ gerne übernehmen möchten.
Entsprechende Beschlüsse haben der Jägerzug „Erft-Stolz“ in der Auflösungsversammlung und die „dritte Abteilung“ in einer eigens einberufenen Versammlung ebenfalls getroffen. Treibende Kräfte sind dabei die Zwillinge Linus
Und eins ist auch schon ausgemachte Sache: Im nächsten Jahr am 22. 2. 2020 wird sich der neue Jägerzug „Erft-Stolz 2020“ gründen, Traditionsnamen und Fahne seines Vorgängerzuges übernehmen.
Es gibt auch keine Verlegenheit, für künftige „dritte Abteilungen“ keine Traditionszüge zu finden, die Namen und Insignien ihres Vereins gerne an die zukünftige Generation weitergeben wollen. So hat sich der aus Altersgründen nicht mehr im Regiment aktiv mitmarschierende Jägerzug „Frohsinn“ ebenfalls schon schriftlich gemeldet, für einen Generationswechsel zur Verfügung zu stehen.
Insgesamt sind in der 1973 als Edelknaben gegründeten Nachwuchsschmiede des BSV mittlerweile sage und schreibe 18 Züge aus der BSV-Nachwuchsarbeit entstanden.