Grevenbroicher Kronprinz Daniel Tockhorn: „Beim Schießen war ich plötzlich doch nervös“
Grevenbroich · Ein Leben ohne Schützenfest? Kaum vorstellbar für Daniel Tockhorn. Nach zwei Jahren Zwangspause geht es nun endlich weiter und für die Tockhorns wird es ein ganz besonderes Fest. Sie werden am Dienstag zum Schützenkönigspaar der Grevenbroicher Schützen gekrönt.
Dass diese Aufgabe einmal von dem 41-Jährigen übernommen werden würde, war schnell klar. „Bevor ich meiner Frau den Heiratsantrag gemacht habe, habe ich sie ein Jahr eher gefragt, ob sie mal Schützenkönigin werden möchte“, lacht Daniel Tockhorn. Nachdem diese wichtige Frage mit Ja beantwortet wurde, konnte auch der Heiratsantrag folgen. „Bei uns lief das halt etwas anders“, schmunzelt das Ehepaar, das sich übrigens beim Vogelschuss 2012 kennen gelernt hat.
Anders lief es auch, was den Zeitpunkt des Königsjahres betrifft. Denn ursprünglich war der Plan, im Jahr 2021 die Grevenbroicher Schützen zu repräsentieren, da der Jägerzug „Sankt Bernardus“ sein 25-Jähriges gefeiert hat. Warum der ursprüngliche Plan nicht geklappt hat, ist Geschichte. Für Familie Tockhorn stand aber außer Frage, dass sie so lange warten, bis sie wieder dürfen. Der Kronprinz gibt zu: „An Karnevalssamstag 2020 habe ich mir den schwarzen Anzug gekauft. Ich wollte schließlich in dem Jahr schießen. Ich war ganz motiviert, dass ich bis dahin noch ein bisschen abnehme. Und was ist während Corona passiert? Ich habe zugenommen.“
Doch der 41-Jährige nimmt es mit Humor. Ansonsten läuft auch alles wie geplant. Unterstützung gibt es nicht nur von „Sankt Bernardus“, sondern auch von den „Orkener Boschte“, bei denen Tockhorn ebenfalls Mitglied ist. „Ich gehe an die Aufgabe eigentlich echt cool ran. Ich kenne das auch, vor vielen Menschen zu sprechen. Aber vielleicht endet es am Dienstag auch so wie beim Vogelschuss: Den ganzen Tag war ich total entspannt – bis ich hörte, dass es jetzt losgeht“, gibt der bekennende 1. FC Köln-Fan zu.
Dass der Kronprinz so verwurzelt mit dem Schützenwesen ist, ist kaum verwunderlich: Seine Eltern Norbert und Karin Tockhorn regierten die Grevenbroicher Schützen 2000/2001 als Königspaar. Als Neunjähriger trat Daniel Tockhorn den Edelknaben bei, gründete 1995 mit Freunden den Jägerzug „Sankt Bernardus“.
Carmen und Daniel Tockhorn freuen sich darauf, am Schützenfest-Dienstag die Königswürde zu übernehmen. „Besonderes Highlight wird in unserem Regierungsjahr der Besuch in den ganzen Ortschaften. Wir finden es ganz spannend, wie unterschiedlich die Vereine feiern und welche Traditionen es gibt“, berichtet Carmen Tockhorn. Besonders am Herzen liegt dem Kronprinzenpaar der Nachwuchs des BSV: „Wir werden uns für die Edelknaben engagieren.“
Eine Herausforderung wird noch, alles unter einen Hut zu bekommen: „Dazu gehört auch, dass wir natürlich schauen müssen, wie wir unsere fünfjährige Tochter Isabel integrieren. Sie freut sich zum Beispiel auf die Kutschfahrt und sagt auch, dass sie Prinzessin wird. Uns ist nur wichtig, dass sie ein Teil von unserem Königsspiel ist und nicht dafür abgestellt wird.“ Dieses Vorhaben passt auch zu dem Ziel, das sich die Tockhorns für ihre Regierungszeit, die am Schützenfest-Dienstag beginnt, vorgenommen hat: „Wir werden keine Rolle spielen und authentisch bleiben!“