Jordan: Mit eigener Agentur Künstlern Chancen verschaffen Letzter Feierabendmarkt 2018

Grevenbroich · Heute um 16.30 Uhr startet der letzte Feierabendmarkt für 2018. Ohne Zweifel wird er im kommenden Jahr wiederkehren. Doch das ohne denjenigen, der ihm — im Nachgang zu einem Antrag der "Aktiven Bürger" — Gestalt gegeben hatte: Für Robert Jordan ist ab heute endgültig Schluss.

„Renegade Bunch“ tritt während des Feierabendmarktes im „Café Kultus“ auf. Der „abtrünnige Haufen“ formierte sich im Jahr 2016 neu. Die vier Musiker haben es sich zur Aufgabe gemacht, Rock- und Popmusik in ein neues akustisches Gewand zu packen. Dabei blicken alle auf ein paar Jahre Band- und Bühnenerfahrung zurück und „arbeiten“ nebenbei an anderen Projekten und/oder helfen schon mal bei Kollegen aus. Als nicht kommerzielle angelegte Band steht der Spaß an der Musik im Vordergrund. Deshalb werden auch mal Stücke gespielt, die nicht im Radio laufen. Es sind aber immer bekannte Songs mit im Gepäck.

Schon Ende vergangenen Jahres war er in Rente gegangen, hatte dann noch zeitweise als Pressesprecher der Stadt ausgeholfen. Anschließend hat Jordan dann noch besagten Feierabendmarkt betreut. Und den Schnee-Ball im kommenden Januar vorbereitet.

Kunst-Organistor Robert Jordan.

Trotzdem soll der heutige zehnte Feierabendmarkt ein "ganz normaler" werden. "Und die Wetterprognose ist gewohnt gut: 25° Celsius und Sonnenschein", freut sich Jordan. Das seien die Grundvoraussetzungen für eine gute Abschlussveranstaltung.

Die Riege der Anbieter habe sich bestens entwickelt; sie freuten sich stets auf den Markt in Grevenbroich, der im übrigen schon vier, sechs Nachahmer in der Umgebung gefunden habe. "Die meisten Anbieter haben auch schon für 2019 angefragt", verrät Jordan nicht ohne Stolz.

Das Publikum ist bunt gemischt, komme sogar aus der Umgebung auf den Grevenbroicher Marktplatz. In 2018 hat sich der Feierabendmarkt für die Stadt übrigens selbst finanziert. "Er bringt viel Bewegung in die Stadt. Und das war ja auch gewünscht", resümiert Jordan zufrieden.

Viel Bewegung wünscht er sich auch für den "Schnee-Ball", der am 19. Januar im "Stefanssaal" des Kloster Langwadens steigen soll. Veranstalter wird dann das "Stadtmarketing" sein; Jordan unterstützt es noch ein wenig.

Der Vorverkauf (69 Euro) startet in den nächsten Wochen. Im Menü finden sich Jakobsmuschel, Entenbrust und Schokobrownies.

Angst vor Langeweile hat Robert Jordan auch dann nicht, wenn er die letzte Verbindung zur Stadtverwaltung gekappt hat. "Ich schaffe Plattformen für Kunst", lächelt er.

Dafür habe er eine kleine Kunst- und Event-Agentur gegründet. Und gut vernetzt ist er auch: In Neuss führt er den neu aufgestellten Verein "Kunst.Neuss", in Rommerskirchen betreut er "Reiters Scheune" (Evinghoven), in Langwaden ist er Kurator der dortigen Kunst-Ausstellungen und in Korschenbroich ist er hin und wieder im "Kulturbahnhof" vertreten.

Mit seiner Agentur will er Ausstellungen und Künstler zusammenbringen. Dabei ist Jordan immer auf der Suche nach neuen Ausstellungsräumen. Denn schon zu Zeiten, als er selbst noch Kunst machte (unvergessen seine Kandidaten-Aktion im Bürgermeister-Wahlkampf, der dann Axel J. Prümm ins Rathaus brachte), war er stets der Überzeugung, dass Kunst sich auf den Weg zum Betrachter machen müsse ...

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)