Seher Heiße Spur zu Birgit Hermann muss verfolgt werden
Grevenbroich · Birgit Hermann ist seit drei Wochen verschwunden. In ihrer Verzweiflung, greifen die Angehörigen und Freunde der Vermissten nach jedem Strohhalm und schalteten sogar einen Seher ein. Parapsychologe Michael Schneider fand Schreckliches heraus.
Doch wie geht die Polizei mit dem Wissen um?
Grevenbroich. "Birgit Hermann ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen und liegt tot in einem See in der Nähe von Hückelhoven", weiß Schneider. Das hat ihm eine innere Stimme gesagt, die er schon seit seiner Kindheit hat und auf die er, seit zwölf Jahren auch professionell, hört, um zu beweisen, dass es eben mehr gibt, als das, was der Mesnch sich logisch erklären kann.
Wichtig ist Schneider, dass er seine Tätigkeit nur ehrenamtlich ausführt: "Ich will mit meiner Gabe helfen. Aber ich weise auch daraufhin, dass es keine Garantie gibt. Ich kann mich auch vertun." Dass dies selten sei, beweisen zahlreiche Fälle, in denen Schneider richtig lag. Erst zum Jahreswechsel hatte er gespürt, wo die Leiche eines Mannes sei und dass es sich bei ihm wohl um Suizid gehandelt habe. An dieser Stelle im Rhein sah ein Zeuge kurz danach tatsächlich die Leiche im Wasser treiben.
"Ein Seher gehört nicht zum Repertoire der Polizei"
Im Jahr 2000 war Schneider noch als Polizeireporter tätig und berichtete über den Fall von Frank Schmökel. Auch dort gab ihm die innere Stimme einen Hinweis, doch die zuständige Polizei gab damals an, dort schon gesucht zu haben. "Es stellte sich aber im Nachhinein als richtig raus. Der gesuchte Schmökel hatte sich dort in einem kleinen Ferienhaus versteckt und ermordete den Hausbesitzer", so Schneider zu dem Moment, der ihm den Anlass gab, seine Gabe von da an einzusetzen.
Für die Familie von Birgit Hermann bot der Kontakt zu Schneider einen weiteren wichtigen Hinweis. Diane Drawe, Polizeisprecherin, hält den Ball aber flach: "Ja, es wurden an dem See Anziehsachen gefunden, aber ein Seher gehört nicht zum Repertoire der Polizei. Aktuell weist nichts darauf hin, dass es sich um Kleidung der Vermissten handelt. Die Polizei ermittelt weiter." Sohn Sven konnte die gefundene Kleidung nicht seiner Mutter zuweisen. "Zudem handelt es sich um zehn Kleidungsstücke, von denen acht Oberbekleidung sind. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich eher um Altkleider handele", so die Polizistin.
Von Blutflecken auf einem Herrenoberteil könne ebenfalls keine Rede sein. Dennoch nimmt die Polizei die Hinweise ernst und hat das Gebiet um den See eingezäunt sowie Arbeiter befragt, ob sie verdächtige Hinweise gefunden haben.
Gerade im Wasser verändern sich Leichen rasend schnell
"Mir ist klar, dass die Polizei ihre Arbeit macht. Aber manchmal habe ich das Gefühl, das mit angezogener Handbremse gefahren wird, weil es ,nur´ der Hinweis eines Sehers ist", gibt Schneider zu bedenken. Es könne doch nicht sein, dass die Familie jetzt aus eigener Tasche eine Suche zahlen oder weiter mit der Ungewissheit leben müsse. "Die Freundinnen von Birgit Hermann, die an dem See die Anziehsachen gefunden haben, hatten unabhängig voneinander ein komisches Gefühl an dem See. Da war irgendetwas...", weiß der Seher zu berichten.
Hat er Recht, wäre es wichtig, die Leiche so schnell wie möglich zu finden: "Gerade im Wasser verändern sich Leichen rasend schnell." Dabei wären in dem Fall Hinweise wichtig — denn dann wäre die nächste Aufgabe der Polizei einen Mörder zu finden ...