„Ein kurzfristiger Bau der L 361n ist unrealistisch“, sagen die Gegner!

Kapellen · In der Diskussion um die Verkehrsbelastung in Kapellen hat sich jetzt die Bürger-Initiative „Rettet die Erft-Aue“ zu Wort gemeldet. Ihr Fazit: „Ein kurzfristiger Bau der L 361n ist unrealistisch“.

Landtagsabgeordnete Heike Troles hat ihr Versprechen eingelöst und den Brief von dem CDU-Ortsverband Kapellen zum Thema der Ortsumfahrung persönlich an Minister Wüst übergeben. Darüber berichtete der Erft-Kuier. Troles damals: „Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte die geplante Ortsumgehung der L361 n, für die die Bürgerinitiative ,pro O’, die CDU und viele Kapellener Bürger seit Jahrzehnten kämpfen, zusammen mit weiteren Straßenbauprojekten des Landes auf der Prioritätenliste der Straßenbaumaßnahmen heruntergestuft und damit mal wieder auf Eis gelegt. Jetzt werden diese Projekte im Landesministerium für Verkehr Schritt für Schritt einer genauen Prüfung unterzogen. Dazu gehört auch der Ausbau der L 361 n in Grevenbroich-Kapellen. Die wichtigsten beziehungsweise dringendsten Projekte sollen dann wieder hochgestuft und in die Tat umgesetzt werden.“ Das ruft den Widerspruch der Bürger-Initiative „Rettet die Erft-Aue“ hervor.

Foto: Foto: CDU

Ihr Sprecher schreibt: „Entgegen der Darstellung in dem Artikel ,Kapellener Ortsumgehung: Troles bei Minister Wüst’ ist eine kurzfristige Umsetzung der Planung der L 361n durch die Erft-Aue unrealistisch. Daher ist der Eindruck einer schnellen Lösung, der im Artikel vermittelt werden soll unseriös.“

Bei einer Heraufstufung der bisherigen Planungen dieser Straße in der Dringlichkeitsliste sei eine erneute Prüfung der Umweltverträglichkeit im Rahmen der Bundesemissionsschutz- (BESchV) und Schallschutzverordnung (Schall03) durchzuführen.

„In diesem Zusammenhang halten wir es auch für unabdingbar, alternative Möglichkeiten für eine Umgehungsstraße zu prüfen. Bei ordnungsgemäßem Verfahrensablauf ist eine kurzfristige Baumaßnahme der Umgehungsstraße nicht möglich. Bis zu einem Bau dieser Straße ist auch unter Berücksichtigung von Klageverfahren realistischerweise von einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren auszugehen“, so der Sprecher der Gegner der Straße weiter.

Im Hinblick darauf sei es derzeit umso wichtiger, Maßnahmen umzusetzen, die unmittelbar eine Entlastung der Anwohner der betroffenen Durchfahrtsstraßen ermöglichen. Hierzu gehöre vor allem die Sperrung der Ortsdurchfahrten in Kapellen und Wevelinghoven für den überregionalen Lkw-Verkehr.

Dieser Verkehr könnte über die A 540 und A 46 umgeleitet werden. Ferner ist die Reduzierung der Lärmbelästigung der Anwohner sowie eine Erhöhung der Verkehrssicherheit durch die Einführung eines Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde innerorts möglich. „Seit zwei Jahren bemühen wir uns gemeinsame mit ,Pro O’ intensiv eine entsprechende Entlastung der Anwohner herbeizuführen. Die nunmehr seitens der Stadtverwaltung Grevenbroich vorgesehenen Maßnahmen tragen jedoch lediglich zu einer Verlagerung der Verkehrsbelastung innerhalb der Ortschaft Kapellen bei“, so der Sprecher.

Dieses Verhalten könne den Eindruck erwecken, dass jegliche Maßnahme lediglich dazu dient den Leidensdruck der Bevölkerung innerhalb der Ortschaften Kapellen und Wevelinghoven unvermindert hoch zu halten, damit die von der Stadtverwaltung geplante und favorisierte Umgehungsstraße durch die Erft-Aue realisiert werden kann.

„Wir haben auch weiterhin die Absicht mit ,Pro O’ für eine kurzfristige Entlastung der Ortsdurchfahrten bei der Stadtverwaltung Grevenbroich einzutreten. Dies sollte auch das vorrangige Ziel von ,Pro O’ sein. Es wäre wünschenswert, wenn sich auch die Stadt Grevenbroich bei den übergeordneten Behörden für die Interessen aller Bürger engagiert einsetzen würde“, schließt der Sprecher der Bürger-Initiative „Rettet die Erft-Aue“.

(Kurier-Verlag)