Dieter Schlangen erinnert an Pfarrer Scholl: „Ein ganzes Leben für die Nächstenliebe“

Grevenbroich · Die „Villa Erckens“ war voll besetzt, als ElsensHeimatforscher Dieter Schlangen Leben und Wirken des Elsener Oberpfarrers Heinrich Scholl im Rahmen des Herbstprogramms des Geschichtsvereins Grevenbroich vorstellte.

Oberpfarrer Heinrich Scholl (Mitte) prägte und gestaltete nicht nur die Elsener Pfarrgemeinde maßgeblich mit,

Foto: Herlitz

Viele Gemeindemitglieder aus Elsen, Elfgen und Noithausen waren gekommen, die noch persönliche Erinnerungen an Heinrich Scholl haben.

Heimatforscher Dieter Schlangen aus Elsen.

1934 in Köln geboren, stand für Heinrich Scholl eine Berufung, Geistlicher zu werden, schon früh fest. 1963 bis 1974 war er Kaplan in Langenfeld-Richrath und in Düsseldorf-Bilk. und von 1974 bis 2007 prägte er das Leben als Geistlicher in der Nachfolge von Oberpfarrer Konrad Thomas (und Theo Hutmacher) in und um die Pfarre „St. Stephanus“ in Elsen, später dann auch in der Pfarreien-Gemeinschaft mit „St. Georg“ in Elfgen und „St. Mariä Geburt“ in Noithausen.

Dieter Schlangen gelang es, biografische Daten von Heinrich Scholl mit seiner priesterlichen Vita, aber vor allem auch vielen Bildern von unzähligen Gottesdiensten, Begegnungen, (Pilger-)Reisen und Terminen im Elsener Gemeindeleben zu bereichern.

Auch seine menschliche, oftmals unbekannte fröhliche und ungezwungene Art von „Scholli“ – sei es auf Pilgerreisen, als Sitzungspräsident im Karneval oder in persönlichen Begegnungen – wurde an diesem Abend wieder lebendig.

Nicht zu vergessen sein Engagement mit dem Brasilienkreis der Pfarre „St. Stephanus“ zugunsten der Partnergemeinde in Alto Alegre do Pindaré. Und sein Einsatz als Familiare des Deutschen Ordens, der Pfarre und Geschichte Elsens als einstmalige freie Ordensherrschaft Elsen bis heute – zum Beispiel durch die Deutschordens-Jugend- und Familienhilfe – prägt.

Seinen Ruhestand verbrachte Heinrich Scholl auf dem Bonner Aegidienberg bei den Franziskanerinnen vom heiligen Josef, die sowohl in Grevenbroich als auch in Aegidienberg ein Kinderheim betrieben und heute noch in Bonn Träger des Altenheims „Haus Franziskus“ sind.

Zusammengefasst brachte Dieter Schlangen das Wirken von Oberpfarrer prägnant auf den Punkt: „Ein Leben für die Caritas – die Nächstenliebe“.

Dies nahm Geschichtsvereinsvorsitzender Ulrich Herlitz (kleines Foto rechts) auf und erinnerte an den Kirchenvers: „ubi caritas et amor, ibi deus est“ – da wo die Nächstenliebe sei, da sei die Anwesenheit Gottes.

Das sei bei Oberpfarrer Heinrich Scholl zu spüren gewesen, so Herlitz.

Im Jahre 2013 konnte Heinrich Scholl noch sein Goldenes Priesterjubiläum feiern und noch eine Woche vor seinem Tod pilgerte er nach Kevelaer und feierte dort gemeinsam mit Elsener Pilgern die Heilige Messe, bevor er mit 82 Jahren am 4. November 2016 infolge eines Treppensturzes in seinem Altersruhesitz auf dem Bonner Ägidienberg verstarb.

Im November 2017 hat Dieter Schlangen ein von der Pfarrgemeinde „St. Stephanus“ herausgegebenes Büchlein zu Oberpfarrer Heinrich Scholl veröffentlicht.

Lesen lohnt sich – das Buch ist über Dieter Schlangen oder die Pfarrgemeinde zu beziehen!

(Kurier-Verlag)