Stadtstreife hilft bei Festnahme im Park: Pläne für noch mehr Sicherheit
Grevenbroich · Es bleibt der Brennpunkt in der Grevenbroicher Innenstadt: Die Stadtpark-Insel wurde innerhalb von nur zwei Tagen zum Schauplatz zweier brutaler Attacken. Bei dem einen Vorfall wird jetzt sogar wegen Verdachts auf möglichen Totschlag ermittelt.
Ein Rückschritt für das Ziel, den Bürgern wieder ein sicheres Gefühl in ihrem Stadtpark zu geben.
Bei einer Messer-Attacke am vergangenen Samstag wurde ein Beteiligter schwer verletzt. Der 24-Jährige war mit einem fünf Jahre älteren Mann in einen Streit gekommen. Zeugen zufolge sollen die beiden schon im Vorfeld aneinander geraten sein. Am Samstag fand die Auseinandersetzung dann seinen traurigen Höhepunkt. Der 29-Jährige zückte ein Messer und verletzte seinen Kontrahenten schwer.
Vor Ort war auch die Stadtstreife. Sie verfolgte den Verdächtigen: Ein Erfolg, denn das Team wurde im Juli von Bürgermeister Klaus Krützen raus geschickt, um den Stadtpark sicherer zu machen. Mit dem Ordnungs- und Sicherheitsdienst reagierte Krützen auf das Sicherheitsbedürfnis der Bürger, die sich gerade im Bereich der Stadtpark-Insel nicht wohl fühlen. Dort treffen sich täglich Menschen und konsumieren Alkohol und Drogen. Ein Problem, das dafür sorgt, dass sich viele Bürger kaum noch in diesen grünen Bereich der Stadt trauen. Bei der Verfolgung des mutmaßlichen Täters am Samstag-Abend war die Stadtstreife erfolgreich. Die Mitarbeiter konnten den Mann festhalten, bis die Polizei eintraf. Während sich der 24-Jährige im Krankenhaus auskuriert, mittlerweile sei der Gesundheitszustand stabil, wartet der 29-Jährige in der Untersuchungshaft. Am Montag kam es zum nächsten Vorfall. Zwei Frauen gerieten aneinander und konnten von Zeugen nicht voneinander getrennt werden. Dieser Streit endete mit einem Verdacht auf Kieferbruch. Die Tatverdächtige ist flüchtig. Die Polizei geht aber davon aus, dass sich die Frauen gekannt haben. „Auch wir haben das Gebiet rund um den Bahnhof und den Stadtpark vermehrt im Blick. Wir verstehen, dass die Menschen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben und gehen darauf ein“, so Polizeisprecherin Daniela Dässel. Sie lobt die Zusammenarbeit mit der Stadtstreife: „Die Mitarbeiter haben erheblich zur Festnahme beigetragen. Ohne sie wäre es nicht so schnell gegangen.“ Der Ordnungs- und Sicherheitsdienst ist immer zu zweit oder dritt unterwegs. In den Grevenbroicher Brennpunkten am Bahnhof und am Stadtpark sorgen sie mit ihrer Präsenz für mehr Sicherheit bei den Bürgern und greifen auch ein, wenn es nötig ist. Hier haben sich Treffpunkte für Personen, die dem Obdachlosen- und Drogenmilieu zuzuordnen sind, entwickelt, die vielen Bürgern Bauchschmerzen verursachen. „Wir schauen, dass die Mitarbeiter flexibel unterwegs sind. So kann sich niemand darauf verlassen, wann sie nach dem Rechten schauen. Durch diese verstärkte Präsenz bekommen wir immer mehr in den Griff“, berichtet Stadtpressesprecher Stephan Renner vom Erfolg der Stadtstreife. Doch verlagern sich die Probleme dann nicht, wenn ein Ort gemieden wird? Renner pflichtet bei: „Ja, wir müssen die Probleme an der Wurzel anpacken. Sonst haben wir irgendwann einfach an einem anderen Ort die gleichen Probleme.“ Aus diesem Grund werden ab dem 1. Januar zwei Streetworker ihre Arbeit in Grevenbroich aufnehmen. Sie sollen Ansprechpartner für die Bürger, aber in erster Linie auch für die genannte Zielgruppe, sein. Ihnen sollen Hilfsangebote der Stadt und von Trägern wie der Caritas oder Diakonie näher gebracht werden. Weitergehende Betreuungs- und Hilfeleistungen sind das Ziel, um den Menschen mehr Perspektiven zu bieten, als die Zeit im Stadtpark zu verbringen.
Julia Schäfer