Die Ringelnatter zieht Erft aufwärts bis nach Kaster

Kaster · Monika Thiemann traute ihren Augen nicht, als sie auf der L 213 Höhe Kaster eine überfahrene Schlange sah. Das tote Tier war etwa 1,20 Meter lang. Grau, schwarz und gelb gezeichnet. „Da die Männchen nicht diese Größe erreichen, muss es eine weibliche Ringelnatter gewesen sein“, so Thiemann.

Die Ringelnatter — ungefährlich und doch bedroht. Inzwischen taucht sie an der Erft wieder auf.

Foto: FotoAchim Schumacher:

Michael Zöphel vom BUND Bedburg ist äußerst erfreut über den Fund, aber auch traurig, dass die Schlange das Überqueren der Straße mit ihrem Leben bezahlt hat. Zöphel weiß, dass bis Ende der 1960 Jahre noch am Schloss Harff und der Kasterer Burgruine ab und zu eine heimische Ringelnatter zu sehen war.

Ab 1970 waren sie komplett verschollen. Monika Thiemann ist sich sicher, dass die Schlange aus dem Grevenbroicher Gebiet stammt, wo es noch vereinzelte Vorkommen gibt. Die Ringelnatter nutzt die renaturierten Gewässerabschnitte der Erft, die unter Naturschutz steht und zieht flussaufwärts bis nach Kaster.

Das ungiftige Tier, welches Fische, Frösche und Mäuse frisst, ist in Nordrhein-Westfalen besonders geschützt. Zöphel macht auf das naturnahe Umgestalten der Gewässer aufmerksam und ist überzeugt, „wenn wir so weiter daran arbeiten, kommen noch viele andere bedrohte oder verschollene Arten zurück“.

-ekG.

(Kurier-Verlag)