Detlef Bley: Erst Kronprinz, dann König und dann auch Präsident?

Grevenbroich · „Ich bin aktiver Schütze seit 30 Jahren. Am Kirmesmontag vor 16 Jahren sind wir mit Musik zur ,Jägersruh’ gezogen. Sie war schon vorher im Zelt und dann sah ich sie. Es lief Discofox-Musik und wir haben getanzt, die ganze Nacht.“ Es klingt wie eine Romanze eines Filmes: Die Liebesgeschichte von Detlef Bley und Monika Wagner, dem neuen Kronprinzenpaar vom Bürger-Schützen-Verein Grevenbroich.

Detlef Bley und Monika Wagner, das neue Kronprinzenpaar des Bürger-Schützen-Vereines Grevenbroich, ist ehr tierlieb, wie der kleine Zoo beweist, den es auf diesen Bilder hier präsentiert.

Foto: Fotos: agr.

Mino, Mokka, Esther und Jule, dazu kommen noch Hühner und Fische und die Kinder der beiden. „Wir sind eine große Familie“, lachen die beiden und schauen sich verliebt an. Dabei springen die vier Hunde verspielt durch die Gegend.

Detlef Bley holt den Vogel von der Stange.

Und das ist auch das, was die beiden sich für ihr Königsjahr als Motto vorgenommen haben. Das „Wir“ steht im Vordergrund. „Es heißt ,wir werden König‘, dann ,wir sind König‘ und im nächsten Jahr ,wir waren König‘“, berichten die beiden, „im Fokus steht zwar, dass wir den BSV repräsentieren, aber ohne die Gemeinschaft würde das gar keinen Spaß machen.“

Deshalb wird es auch ein wechselndes Adjutanten-Paar geben. „Jedes Mitglied hat eine Beziehung zu einem bestimmten Ortsteil“, meint Detlef Bley, „deshalb war die Entscheidung allen klar, dass nicht nur ich der König bin, sondern wir alle.“

Die große Affinität haben die beiden schon von Kindheitsbeinen auf an. „Ich kenne es nicht anders. Das Schützenfest ist nicht wegzudenken“, meint Monika Wagner. Und auch ihr Zwillingsbruder sowie die Schwiegersöhne in Spe sind im Schützenverein. Dabei war gar nicht geplant, auch ihr das Schützenwesen aufzutragen. „Mein Vater war in Indien tätig, als mein Bruder zur Welt kam“, erzählt die Leiterin einer KiTa im nahen Jüchen, „55 Minuten später kam ich dann zur Welt. Nur hatte mit mir keiner gerechnet.“

Beim Kronprinzen sieht es ganz ähnlich aus. Nicht, was die Geburt betrifft sondern die Leidenschaft zum Schützenfest. „Mein Vater war in Kapellen im Schützenverein und wenn irgendwo Schützenfest war, wurde ich ins Auto gepackt, wir haben bei Bekannten geschlafen .während mein Vater durch die Straßen marschiert ist“, lacht der 54-Jährige.

Dass er einmal König werden möchte, war der Erzieherin schon seit langem bewusst. „Vor sechs Jahren hat er mich schon mal gefragt, als bis mittags immer noch kein Bewerber feststand“, lacht sie, „da kannte ich aber noch das Wort ,nein‘.“

Vor zwei Jahren dann die Entscheidung. „Meinem Zug war das schon lange klar“, grinst er vielsagend.

Wichtig ist den beiden dabei vor allem „das nah dran sein“. „Wir möchten auf keinen Fall jemand sein, der aus der Ferne agiert“, meint Wagner. Diese Einstellung merkt man ihr auch bei der Kleiderwahl an. „Ich bin keine Prinzessin und brauche auch keine Sissi-Kleider“, sagt die 55-Jährige, „ich habe eine wundervolle schmucke Alternative gefunden. Und da ich sowohl Rotwein als auch die Mosel mag, habe ich mich für weinrot entschieden.“

Denn die Mosel ist der Rückzugsort für die beiden auch vor der Krönung. Ansonsten gibt sich die Neuenhausenerin den Büchern, Spazieren und dem Singen hin. „Ich bin im Chor ,VielHarmonie’ der Pfarre ,St. Josef’ Mitglied“, erzählt sie. Leider lasse die angespannte zeitliche Lage hierfür momentan jedoch nur noch die passive Mitgliedschaft zu. Und auch Detlef Bley hat ein Hobby: Das Motorradfahren, aber auch die „Existenzhilfe“ in Grevenbroich.

Die spielt für das Kronprinzenpaar eine ganz wichtige Rolle. „An unserem Krönungsabend wollen wir keine Geschenke, sondern, dass das Geld an das Projekt gespendet wird“, so Bley, der gerne Präsident Petere Cremerius in seinem Amt beerben würde.

-agr./-gpm.

(Kurier-Verlag)