Ampel, Einbahnstraßen, Anliegerkarten sollen helfen Das Rathaus hat dazu gelernt: Bürger-Ideen aufgegriffen!
Barrenstein · Die zweite Bürgerversammlung zu den Barrensteiner Umleitungsplänen im Rahmen der Umbaumaßnahmen an der L 142 in Langwaden war nach gut einer halben Stunde durch: Die Verwaltung hatte die meisten Bürger-Ideen aus der ersten Versammlung aufgegriffen und in ihr Konzept eingearbeitet.
Die Bürger sind angesichts der dennoch ins Haus stehenden Belastungen nicht gerade glücklich, akzeptieren aber deren Notwendigkeit, gerade mit Blick auf die langen Leiden der Langwadener.
Und Bürgermeister Klaus Krützen gab sich bescheiden: Er kündigte ein neues Konzept an, "was wir aufgrund ihrer Anregungen überlegt haben. Ich gebe zu, dass wir nicht daran gedacht haben."
Im Mittelpunkt des neuen Planes steht nunmehr eine Ampelanlage, die an der Kreuzung der Muchhausener mit der Wevelinghovener Straße zum einen den Verkehr regeln soll, zum anderen für die Fußgänger, speziell für die Schulkinder, für ausreichend Sicherheit sorgen soll.
Zudem wird die Muchhausener Straße vom Ortseingang bis zur Ampel zur Einbahnstraße erklärt. Vorteil: Die Anwohner können damit weiterhin am Straßenrand parken.
Die Wevelinghovener Straße wird bis zur Einmündung Hoeninger Straße ebenfalls Einbahnstraße. Auf die gesperrte Ortsdurchfahrt Barrenstein soll weiträumig mit Schildern hingewiesen werden.
Die Hoeninger Straße soll für die Barrensteiner Bürger als "kurzer Schlenker" dienen, wenn es darum geht, das Einbahnstraßen-System zu umgehen. Hier will die Verwaltung noch prüfen, ob "Anwohnerkarten" ausgeteilt werden können, die dann zum Passieren der Hoeninger Straße berechtigen sollen.
Am Ende blieben drei Fragen offen: Die Bürger wünschen sich im Bereich "An St. Nikolaus" einen weiteren Fußgängerüberweg über die Wevelinghovener Straße. Dezernent Florian Herpel riet ab; zu viele Unterbrechungen des Verkehrsflusses würden die Probleme nur erhöhen. Außerdem gehe es für die Fußgänger doch nur um einen Umweg von 20, 30 Metern.
Gar nicht gut kam bei den Bürgern an, dass für den Zeitraum der Umleitung das nächtliche Fahrverbot für Lkw aufgehoben werden müsse. Ursula Hauguth von der Verkehrslenkung im Grevenbroicher Rathaus machte aber klar, dass dies aufgrund der Rechtslage "bei klassifizierten Straßen" (= Kreisstraße) nicht anders möglich sei.
Anlieger der beiden zentralen Straßen machten — sehr emotional — deutlich, dass sie dies nicht akzeptieren würden. "Schwerlastverkehr die ganze Nacht? Das werden wir nicht mitmachen." Sie forderten die Stadt auf, "Hydro" und die anderen Unternehmen zur Nutzung der A 540 zu zwingen. Hauguth und Herpel machten jedoch deutlich, dass man dazu keinerlei rechtlichen Möglichkeiten habe. Man sei aber gerade mit diesen Unternehmen immer im Gespräch.
Schließlich ging es um das Thema der durch die Umleitung entstehenden Fahrbahnschäden. Bei einer etwaigen Instandsetzung der beiden Kreisstraßen sollen keine Anliegerkosten entstehen. Baulastträger sei der Kreis.
Bliebe die Hoeninger Straße. "Der Zustand der Straße ist schon jetzt nicht gut", so Herpel. Aber: "Ich gehe nicht davon aus, dass der Zustand sich so verschlechtert, dass eine (anliegerpflichtige; Anmerkung der Redaktion) Sanierung notwendig wird", blieb wohl bewusst vage ...
Gerhard Müller