Erweiterte Maskenpflicht Ab jetzt wird bei Missachtung zur Kasse gebeten
Grevenbroich · Die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus steigt immer weiter. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen liegt mittlerweile im Rhein-Kreis weit über 100. Zur Eindämmung des Virus gilt daher seit rund drei Wochen auch die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Grevenbroicher Innenstadt zu tragen. Doch diese Regelung scheint noch nicht allen bewusst zu sein.
Die durch die erweiterte Maskenpflicht „zu erreichende Verzögerung des Eintritts von weiteren SARS-CoV-2 Infektionen ist dringend erforderlich, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten und die erforderlichen Kapazitäten für die Behandlung der Erkrankten, aber auch sonstiger Krankheitsfälle bereit zu halten. Schließlich sind derartige Maßnahmen notwendig, um dringend erforderliche Zeit für die Entwicklung bislang nicht vorhandener Therapeutika und Impfstoffe zu gewinnen“, heißt es in der Allgemeinverfügung der Stadt Grevenbroich.
Kontrollen des Ordnungsamtes im Innenstadtbereich haben aber gezeigt, dass die erweiterte Maskenpflicht noch nicht von allen Passanten umgesetzt wird. Das bestätigt auch Stephan Renner, Pressesprecher der Stadt Grevenbroich.
Blicke man auf die vergangenen Wochen seit der Einführung der erweiterten Maskenpflicht in der City zurück, sei aber schon ein Fortschritt zu verzeichnen. Offizielle Zahlen gäbe es zwar nicht, doch zu Beginn der Maßnahme seien schätzungsweise noch rund 20 Prozent der Leute ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs gewesen. Heute sind es deutlich weniger, nur noch vereinzelt seien Personen ohne Maske zu sehen.
Die positive Entwicklung ist wohl zum einen darauf zurückzuführen, dass die Regelung mittlerweile bekannter geworden ist. So wurden für mehr Aufmerksamkeit auch Schilder an den entsprechenden Stellen angebracht, die auf die Maskenpflicht hinweisen. Zum anderen „ist die Kontrolldichte auch sehr hoch“, so Renner.
Auf der Kölner Straße, der Wallgasse, dem Synagogenplatz, Am Markt, dem Steinweg und der Breite Straße ist der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) nun vermehrt unterwegs. „Schwerpunktmäßig wird der OSD dort immer wieder kontrollieren“, erklärt der Pressesprecher, „und in dieser Woche wurde der OSD personell noch verstärkt. Rund ein halbes Dutzend städtischer Mitarbeiter unterstützt ihn nun.“ Zwölf Kräfte sind aktuell auf der Straße unterwegs und in der nächsten Woche werde die Zahl noch weiter aufgestockt..
Mit der erhöhten Präsenz werden hoffentlich auch die letzten Maskenmuffel den Ernst der Lage verstehen. Denn wer jetzt ohne Mund-Nasen-Bedeckung erwischt wird, der wird zur Kasse gebeten: Der Regelsatz für einen Verstoß gegen die Maskenpflicht in der Innenstadt beträgt 50 Euro. Bis jetzt seien noch keine Bußgelder vom Ordnungs- und Servicedienst verteilt worden: „Im ersten Step haben die OSD-Mitarbeiter die Leute angesprochen und eine Verwarnung ausgesprochen. In der Regel wurde einsichtig reagiert, wenn auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht wird.“ Doch mittlerweile könne man davon ausgehen, so Renner, dass jeder von der Maskenpflicht weiß, daher werde nun härter durchgegriffen.
Die erweiterte Maskenpflicht gilt vorerst bis zum 30. November. Eine Einführung der Maskenpflicht auf andere Straßenzüge oder Gebiete sei derzeit nicht geplant, eine Erweiterung oder Ergänzung der Maßnahmen würde nach Bedarf geschehen.