Alte Handwerkskunst Eine wahrlich königliche Gabe: das Bütten-Wappen des BSV

Grevenbroich · Das noble Repräsentationsgeschenk, das die Schützenkönige aus der Innenstadt bei ihren Besuchen in den anderen Vereinen abgeben, hat eine jahrzehntelange Tradition. Stefan Geuers Vater entwickelte es damals auf Basis eines Verfahrens, das eigentlich für den Künstler Günther Uecker kreiert wurde.

Großer Bahnhof für ein kleines Stück Papier: Das Ehepaar Geuer präsentierte den Vertretern des Bürger-Schützen-Vereins aus der Innenstadt den Jubiläums-Prägedruck.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Seitdem wird das in edlem Büttenpapier reliefartig gepresste Wappen verschenkt. Auf Anregung von Schützenkönig Rüdiger Schlott, nach einem Entwurf von Jan Wosnitza und auf Grundlage der Beschlüsse in der November-Klausur des Vorstandes wird es in diesem Jubiläumsjahr eine spezielle Variante geben, die am Mittwoch in der „Galerie Geuer“ vorgestellt wurde.

... zum Teil jedenfalls, denn wie das Bütten-Wappen letztendlich ausgestaltet wird, soll erst Anfang März en détail vorgestellt werden.

Mit Papier kenne er sich aus, griemelte Schützen-Präsident Detlef Bley. Immerhin habe er 20 Jahre in der Papierindustrie gearbeitet ..., „aber am anderen Ende. Auf Rollen“, so der BSV-Chef. Immerhin habe es da mitunter auch Prägedruck gegeben.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Thomas Geuer stellte zumindest das Verfahren ausführlich vor: Auf Basis des Entwurfes des Vereines wurde eine Prägeschablone erstellt. Die kam in diesem Fall aus dem 3D-Drucker. Die reiche aufgrund der geringen Auflage durchaus aus, so der Handwerker vor seinen Zuhörern.

Vom Prägeklischee zum fertigen Wappen-Bütten: Thomas Geuer erläuterte das Prägeverfahren und gab so einen interessanten Einblick in ein besonderes Stück alter Handwerkskunst.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Das Büttenpapier (210 bis 230 Gramm pro Quadratmeter) sei besonders, weil die einzelnen Fasern nicht geordnet, sondern kreuz und quer vorlägen. Genau das mache das Prägeverfahren erst möglich.

Nach erfolgreicher Arbeit ist ein Bier verdient, in diesem Fall geprüft alkoholffrei. Es genießen Kaki Kaltz und Thomas Geuer.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Am Ende ragen die obersten Konturen rund 3,2 Millimeter aus der Oberfläche hervor, was dem Ganzen eine edle Erscheinung verleiht. Dieses Verfahren wendet Geuer übrigens auch für andere Auftraggeber (Kölner Prinzengarde, Porsche und den DFB) an.

„Ein Traditionsunternehmen arbeitet für einen Traditionsverein“, brachte es Ulrich Herlitz vom Jubiläums-Team auf den Punkt.

(Gerhard P. Müller)