Trierpilger wurden von Flutkatastrophenopfer überrascht Freudiges Glockengeläut
Rommerskirchen · Eigentlich hatten sie sich wegen der Corona-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe im Juli sehr schwer getan mit der Entscheidung auf die 29. Wallfahrt zu gehen, aber sich dann doch entschieden, unter der Jahreslosung „Schaut hin“, den Weg zum Apostelgrab nach Trier zu gehen.
So haben sich 22 Rommerskirchener Trierpilger auch erst am 12. Oktober, drei Tage später als normal, nach Pilgermesse und Busfahrt ab Reifferscheidt-Wiesen auf ihren traditionellen Pilgerweg durch die Eifel zum Apostelgrab in Trier gemacht.
Der Weg musste verkürzt werden, da im Hochwassergebiet Gemünd, Olef, Schleiden die gewohnte Unterkunft für den zweiten Tag nicht zu Verfügung stand, weil der dortige Kindergarten in das Olefer Pfarrheim eingezogen war.
Mit auf den Weg wurde eine Kerze zum Gedenken an die Opfer der Flutwasserkatastrophe vom 14./15. Juli genommen, die jeweils zu den von Monsignore Franz-Josef Freericks gehaltenen morgendlichen Gottesdiensten und zu allen Mahlzeiten angezündet wurde!
Auch sonst mussten neue Wege begangen werden! Da am ersten Tag der Ratsplatz für das Mittagessen, das Kloster Maria Frieden auf der Dahlemer Binz, nicht mehr zu Verfügung stand mussten die Pilger eine neue Route von Hellenthal-Kradenhövel über Schmidtheim nach Jünkerath gehen.
Eine besondere Überraschung gab es dann für die Rommerskirchener Pilger in Jünkerath-Glaadt. Am dortigen Pfarrheim, wo am späten Nachmittag normalerweise eine Kaffeepause eingelegt wird, wurden sie von Frau Assenmacher empfangen, die die Pilger in ihr Haus einlud, da im Pfarrheim die Möbel von hochwassergeschädigten Familien eingelagert waren. Familie Assenmacher war selbst Opfer der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli im Kylltal geworden und so tranken die Trierpilger in der leergeräumten und vom Putz entkernten Küche ihren Kaffee.
Die Wallfahrt, von den Brudermeistern Franz-Josef Osterath und Richard Sachse gut geplant und organisiert, wurde wieder in hervorragender Weise vom Tross begleitet und versorgt. Für Marianne Osterath, Paula Nagel sowie den Fahrern Reinhard Nagel und Claus Stappen war nichts zu viel die Pilger in den Pausen und Rasten mit warmen Getränken, Kuchen und anderen Leckereien bei Kräften zu halten!
Bei durchwachsenem Wetter wurde nach vier Tagen freudigst unter Glockengeläut das Pilgerziel, die Matthiasbasilika am Moselufer in Trier, erreicht, wo die Matthiaspilger Gerd Fuchs, Johannes Kreuels und Ivan Matjeta für ihre 25. sowie Otto Müller und Claus Stappen für ihre zehnte Wallfahrt von Pilgerpater Athanasius besonders geehrt wurden. Mit der Pilgermesse am Samstag endete die diesjährige Trierwallfahrt.
Am 11. Dezember findet dann bei einem Adventskaffee das Wallfahrtsnachtreffen im Pfarrzentrum „St. Peter“ in Rommerskirchen statt!