Mit dem „Bauernführer“ nur gesundes Essen auf dem Tisch

Ramrath · Öko. Bio. Veggie. Auf jeden Fall gesund. Und im Einklang mit der Natur. Peter Eßer, besser bekannt als der „Gänsepeter“ aus Ramrath, erzählte allerdings im Rahmen einer Pressekonferenz der örtlichen Landwirtschaftskammer folgende Geschichte: Eine Kundin kam in seinen Hofladen und erkundigte sich detailliert nach den Haltungsbedingungen der Hühner, deren Eier zum Verkauf standen.

Ulrich Timmer (Geschäftsführer der Landwirtschafts-Kreisstelle), Renate und Peter Eßer aus Ramrath, Autorin Janine Rech und Kreis-Landwirt Wolfgang Wappenschmidt sind vom neuen „Bauernhof-Wegweiser“ begeistert (von links).

Foto: Foto: -gpm.

Als die Antworten nicht zu ihrer Zufriedenheit (glückliche Hühner, die sich zu dritt einen Misthaufen teilen) ausfielen, lehnte sie ab und drehte sich auf dem Absatz um, um dann an der Tür doch noch mal zurückzukommen: „Ich muss ja noch Kuchen backen, da kann ich die Eier ja für nehmen. Fürs Frühstücksei würde ich die natürlich nicht nehmen“, lautete ihr Kommentar.

Nicht immer sei alles konsequent, was die deutschen Verbraucher in Sachen Lebensmittel machen würden, lautete sein Fazit. Dennoch sei die Nachfrage nach „Bauernläden“ ungebrochen, getragen von dem Wunsch zu wissen, woher das, was auf den Tisch kommt, denn stammt.

Genau deshalb hat die Landwirtschaftskammer mit Fördergeldern des Landes den neuen „Bauernhofwegweiser für den Raum Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein“ aufgelegt, in dem Jüchen und Rommerskirchen bestens, Grevenbroich dagegen eher nur sporadisch vertreten sind.

Insgesamt präsentieren sich 117 Bauernhöfen (von rund 250 angesprochenen). Sie zeigen, was sie im Angebot haben (zum Teil auch als „Zwischenhändler“ für andere Bauenhöfe). Sie zeigen, wie sie sich in Sachen Nachhaltigkeit engagieren. Sie zeigen, welche Gütesiegel sie für ihren Einsatz bekommen haben.

Gedruckt wurden 10.000 Exemplare, die in den Bürgerämtern ausliegen. Oder die über 0251/23 76 44 4 und

landservice@lwk.de

angefordert weren können. Auch einen Download via

www.landservice-nrw.de

gibt es.

Janine Rech investierte vier Monate Arbeit in das informative Büchlein, besuchte alle Bauernhöfe persönlich, beriet zugleich in Sachen Eigen-Außendarstellung (Kreis-Bauernchef Wolfgang Wappenschmidt kommentierte griemelnd: „Wir sind Landwirte, müssen aber immer mehr als Betriebswirte dazu lernen.“).

Und warum ist so eine Gesamtübersicht für den einzelnen Bauernhof interessant? „Wir wollen zeigen, was wir können. Und wir haben kein Problem damit, uns mit anderen Betrieben zu vergleichen“, gibt sich Peter Eßer offensiv: „Gesunde Konkurrenz ist gut.“

Wolfgang Wappenschmidt verbindet als Vertreter der Landwirtschaft aus dem Rhein-Kreis noch eine andere Hoffnung mit dem „Bauernführer“: Vielleicht kann man ja die „Städter“ aus Düsseldorf vermehrt aufs Land locken

(Kurier-Verlag)