Ökologen überwachenden Bau der Gasleitung

Die Bauarbeiten der insgesamt 216 Kilometer langen Erdgasfernleitung „Zeelink“ liegen voll im Zeitplan. Bis zum Spätsommer sollen sie in Jüchen abgeschlossen sein. Wer aktuell an Holz und den Feldern von Otzenrath vorbeifährt, sieht die großen Rohre, die verlegt werden sollen.

Die Bauarbeiten für die „Zeelink“-Pipeline liegen voll im Zeitplan.

Jüchen. Knapp acht Kilometer führen durchs Jüchener Stadtgebiet. „Die Bauarbeiten auf der ,Zeelink’Trasse sind in fünf Bauabschnitte eingeteilt. Im Bauabschnitt 2, der bis zur Station Hochneukirch reicht, sind es wenige hundert Meter. Im Bauabschnitt 3, der von Hochneukirch bis zur Station Sankt Hubert reicht, liegen rund 7,5 Kilometer in Jüchen“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage des Top-Kurier.

Mit unerwarteten Schwierigkeiten haben die Bauarbeiter indes nicht zu kämpfen.

Die Herausforderung, dass Bahngleise auf der Strecke liegen, soll dabei wie folgt gelöst werden: „Die Bahnlinie wird mit einem so genannten ,Bohrpressverfahren’ unterquert, wobei das Gasrohr unter der Bahnlinie hindurch gedrückt wird.“
Sorgen machen sich die Jüchener um die Natur. „Die schönen Felder“ heißt es immer wieder. „Wir gehen sorgsam mit den betroffenen Flächen um. So haben wir beispielsweise zu Beginn des Jahres in Absprache mit den Landwirten keine Tätigkeiten auf den Feldern durchgeführt, da diese zu nass waren. Die Landwirte werden für die Nutzung ihres Grund und Bodens sowie für den Ernteausfall entschädigt. Die Höhe ist mit dem zuständigen Landwirtschaftsverband verhandelt worden“, heißt es hierzu von Seite des Unternehmens.

Und auch später sei kein Grund zur Besorgnis: Die Gasleitung führe im Betriebsfall zu keiner Beeinträchtigung der Natur.

Bereits während der Planung werden mögliche ökologische Auswirkungen betrachtet: „Durch eine geeignete Trassenwahl werden nachteilige Beeinflussungen der Natur weitgehend vermieden. Sollte dies einmal nicht möglich sein, werden die Eingriffe kompensiert. Auch während des Baus der Leitung werden die im Planfeststellungsverfahren vorgegebenen naturschutzfachlichen Maßnahmen umgesetzt. Hier wurde von der OGE eine ökologische Baubegleitung installiert, die die Baustelle kontinuierlich überwacht. Die ökologische Baubegleitung erstellt wöchentliche Berichte und leitet diese an die zuständigen Behörden weiter.“
Doch es sind auch weitere Bedenken bekannt. Eine Gasleitung, die so nah an den Orten vorbeiführt. Kann das sicher sein?

Sicherheit sei oberstes Gebot, lautet die Antwort. Das fange schon bei der Produktion der Rohre an und reiche bis zum späteren Betrieb der Leitung.

Bevor ein Rohr in Betrieb genommen werden darf, wird es durch einen unabhängigen Sachverständigen auf Dichtheit mittels einer so genannten „Stressdruckprüfung“ getestet. Hier wird die verlegte Gasleitung mit einem Prüfdruck beaufschlagt, der fast dem doppelten des maximalen späteren Betriebsdruckes entspricht, so die Fachleute.

Während des Betriebs wird die Leitung durch eine Steuerungszentrale, das „Dispatching“, an 365 Tagen rund um die Uhr überwacht und gesteuert. Der Betrieb führt in regelmäßigen Abständen Begehungen, Befahrungen und Befliegungen mittels eines Hubschraubers durch.

Julia Schäfer