Das Jugendcafé „b@mm“ in Hochneukirch Mit dem e-Auto von Balkon zu Balkon
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Jugendcafé „b@mm“ in Hochneukirch mit einem kostenlosen e-Auto für vier Wochen. Damit werden die Balkon- und Haustürbesuche umweltfreundlicher ausgebaut.
Hochneukirch. Mit der Kampagne „NRW fährt vor“ stellt das Land Unternehmen und
Initiativen e-Autos oder e-Lastenräder kostenfrei für vier Wochen zur Verfügung. Insbesondere sollen damit Initiativen unterstützt werden, die in diesen Zeiten anderen Menschen helfen. Eine dieser Initiative ist das Jugendcafé „b@mm“ in Hochneukirch. Leiterin Cerise Beermann und
Thomas Sablotny, Geschäftsführer des Betreibers „hoch3“ als freier Träger der Jugendhilfe, haben vor einiger Zeit die so genannten „Balkonbesuche“ eingeführt (wir berichteten bereits).
„Wir kommen an die Häuser, und die Jugendlichen warten dann am Fenster oder auf dem Balkon auf uns. So können wir besonders in einer schwierigen Phase mit einem offenen Ohr und Rat zur Seite stehen. Damit erreichen wir unsere Jugendlichen auch in Zeiten von Corona. Das ist uns sehr wichtig, da wir den Kontakt nicht verlieren wollen und spüren, dass unsere Besucher auch und gerade jetzt die Verbindung zu uns suchen“, sagt Cerise Beermann.
Thomas Sablotny freut sich daher sehr, dass das Jugendcafé im Rahmen der Kampagne „NRW fährt vor“ ausgewählt worden ist. „Wir haben den Wagen jetzt bis Mitte Juni und können ihn insgesamt für 2.000 Kilometer nutzen. Das versetzt uns in die Lage, die Balkonbesuche erheblich auszubauen. Wir müssen nicht mehr die Privatwagen dafür benutzen und sind auch noch sehr umweltfreundlich unterwegs. Das ist ein doppelter Effekt und kommt allen zu Gute.“
Daher werden die Hochneukirchener bis Mitte Juni ein schwarzes e-Auto mit Logo in den Straßen sehen.
Die Förderung zeigt Thomas Sablotny, wie wichtig dem Land die offene Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten und darüber hinaus ist und welche Rolle das Jugendcafé „b@mm“ in Hochneukirch mittlerweile einnimmt. Denn das von ihm und Cerise Beermann angestoßene Projekte weist natürlich ganz klar in die Zukunft. „Die Beschränkungen durch die Pandemie werden ja auch wieder enden, und dann geht es mit der bekannten Arbeit in der Einrichtung wieder los. Bis dahin aber nutzen wir die Möglichkeit der Balkonbesuche und viele digitale Wege wie Videochats, Online-Spiele oder einfach den generellen Austausch über ,WhatsApp’, ,Instagram’
und ,facebook’, um in einer für viele Menschen schweren Zeit mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Das stärkt die Verbindung weit über Corona hinaus und zeigt unseren Besuchern, dass sie immer auf uns zählen können“, betont Cerise Beermann.
Die Macher hoffen, dass das Jugendcafé als wichtiger Treff- und Anlaufpunkt wieder schnell öffnen könne. Es sei ein großes Anliegen, alle Angebote fortzusetzen und wie gewohnt für die Jugendlichen da sein zu können. „Das ‚b@mm‘ ist mittlerweile fester Bestandteil der Stadt Jüchen und der Jugendkultur – und das wollen wir auch bleiben und hoffen weiter auf eine enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen!“, stellt Thomas Sablotny heraus.
Übrigens: Den Strom für das e-Fahrzeug muss die gemeinnützige Einrichtung selbst zahlen und sucht daher einen Sponsor, der für vier Wochen die Stromkosten übernimmt.