Exklusive Nachtaufnahmen Nutrias: Stadt und Verband schweigen
Gierath · Am 25. Februar berichteten wir über die Nutria-Plage am Jüchener Bach. Anna-Maria Zimmermann, die sich in ihrer Verzweiflung an den Top-Kurier gewandt hatte, erhielt viel Zustimmung und Dank. Zumindest aus der ebenfalls betroffenen Nachbarschaft.
„Keine Reaktion von Erft-Verband und Stadt Jüchen“, konstatiert sie niedergeschlagen noch in dieser Woche.
Dafür meldeten sich am Erscheinungswochenende umgehend zwei Jäger, die die Bürgerin eindringlich davor warnten, die (per Foto abgebildete) Lebendfalle einzusetzen: Da Anna-Maria Zimmermann keinen „Fallenschein“ habe, müsse sie dann 500 Euro Strafe zahlen, so die Aufklärung.
Inzwischen ist die Schein-Frage geregelt und ein engagierter Jäger unterstützt die Gierather Bürger: Er stellte drei weitere Fallen zur Verfügung; Familie Zimmermann karrte zusätzliche Fallen aus der Eifel heran, so dass seit ein paar Tagen sieben Fallen im schützenden Einsatz sind.
Beschickt werden die Fallen von den Zimmermanns („In meinem Garten wächst fast gar nichts mehr!“) mit Äpfel, Möhren und Mais. Und es funktioniert: „Sieben Nutrias haben wir schon gefangen. Der Jäger ist so gut wie jeden Tag vor Ort“, berichtet die liebevolle Hobby-Gärtnerin.
Denn der Jäger erschießt den Nager, der in der Falle sitzt, nimmt den Kadaver mit und entsorgt ihn – nach jeder Menge Papierkram.
Anna-Maria Zimmermann weiß allerdings nicht, wie lange die Fallen noch zum Einsatz kommen müssen. „Meine Nachbarin steht abends um die Zeit, in der die Nutrias munter werden, am Fenster und sieht wie acht, neun der Tiere in Richtung meines Gartens schwimmen...“, seufzt sie.
Ein Ende ist also nicht in Sicht. Und: Nutrias können sich zu jeder Jahreszeit fortpflanzen. Nach 19 Wochen werden sechs bis acht Junge geworfen, die dann zumeist im Familienverbund bleiben...
Gerhard P. Müller
Die Nachtaufnahmen der Nutrias im Zimmermann´schen Garten finden Sie unter https://www.erft-kurier.de/juechen./naechtliche-begegnungen_bid-86793777