Mit dem Fahrrad durch Jüchen Start mit dem ADFC in neue Fahrradsaison

Jüchen · Mit dem guten Wetter nimmt auch die Fahrrad-Saison Fahrt auf. Ein guter Grund, um mit Roland Kusay, Sprecher des ADFC Ortsverbandes Jüchen, über die schönsten Strecken im Stadtgebiet, das Standing der Fahrradfahrer sowie die ein oder andere verbesserungswürdige Situation für Radler zu sprechen.

Roland Kusay freut sich, wenn der ADFC Jüchen wieder wächst und neue Mitglieder die Arbeit unterstützen.

Foto: Kusay

„Fahrradfahren ist für mich der perfekte Ausgleich, ich bekomme den Kopf frei. Dazu ist es sportliche Betätigung und ich bin ökologisch unterwegs ohne Abgase“, erklärt Roland Kusay aus Garzweiler, weshalb das Fahrrad für ihn Fortbewegungsmittel Nummer Eins ist. Er lacht: „Und dabei bin ich gar nicht so viel langsamer unterwegs als mit dem Auto. Wenn ich von Garzweiler die richtigen Wege zur Arbeit in Mönchengladbach fahre, brauche ich genau so lange wie mit dem Auto und der lästigen Parkplatzsuche.“

Doch für das beliebte Hobby ist es wichtig, dass die Bedingungen stimmen. Fahrradfahrer haben eine größere Lobby in den vergangenen Jahren bekommen. Besonders die Corona-Zeit hat noch mal einen Boom verursacht. „Die Stadt hat das auch begriffen und achtet verstärkt darauf, dass die Straßen für Fahrradfahrer besser werden“, so Kusay.

Doch ein bisschen was zu meckern gibt es dennoch: So sind zahlreiche Fahrradwege einfach in desolatem Zustand, Hindernisse sind nicht für alle Verkehrsteilnehmer problemlos zu meistern: „Wer von Garzweiler mit dem Fahrrad zum Schulgebiet fahren möchte, muss an den Umlaufgittern vorbei kommen. Freie Fahrt ist anders“, ärgert sich Kusay. Auch fehlende Radwege seien ein Problem: „Von Jüchen nach Kelzenberg und dann Wey. Wäre sicher eine schöne Strecke, wenn es denn einen vernünftigen Fahrradweg geben würde. Man ist gezwungen, über die Straße zu fahren. Das ist viel zu gefährlich und mit Kindern zum Beispiel gar nicht machbar“, so der Garzweiler.

Kusay ergänzt seine Auflistung von Punkten, die für die Fahrradfahrer besser sein könnten: „Auch als die Bundesstraße durch Jüchen neu gemacht wurde. Da hätte doch direkt gut geplant werden können, dass Fahrrad- und Fußgängerweg in Ordnung gebracht werden. Von der Situation für Fahrradfahrer am Jüchener Markt möchte ich gar nicht erst anfangen. Das sieht jeder, dass die nicht gut ist.“

Fahrradfahren in Jüchen macht immer Spaß.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

Doch Kusay weiß, dass auch in der Verwaltung — allen voran Bürgermeister Harald Zillikens — viele Fahrradfreunde vertreten sind. „Es ist gut, denn so sehen die Entscheider, wo Bedarf ist“, so Kusay. Und Recht hat er, denn die Stadt ist aktiv für die Fahrradfahrer. Aus dem Presseamt heißt es: „Drei neue Radwege sind an folgenden Wegen in der Planung: Am Scheulenbendgraben, der Lückenschluss zwischen Dycker Hanherhof und Rath sowie der Verbindungsweg Neuenhovener Straße / L 116. Im Zuge des anstehenden Ausbaus beider Bahnhöfe und bei Realisierung der S-6 ist die Einrichtung von Mobilitätsstationen geplant. Das Neubaugebiet Jüchen West soll über einen Fuß- und Radweg direkt an den Bahnhof Jüchen angebunden werden.“

Der Ortsverband des ADFC freut sich übrigens über Nachwuchs: „Uns fehlen Menschen, die sich engagieren möchten für Fahrradfahrer! Dabei möchte ich auch noch mal darauf hinweisen, dass wir uns nicht als Institution sehen, die die besten Strecken empfiehlt. Wir sind eine Interessensvertretung für Fahrradfahrer und setzen uns auch im politischen Rahmen für die Belange der Fahrradfahrer ein.“ Das dürfte in Jüchen auch gerne wieder vermehrt aufgegriffen werden, doch genau dafür ist es wichtig, Menschen zu finden, die die Ortsgruppe unterstütze möchten.“ Wer Interesse an der Arbeit des ADFC hat, kann sich unter 02165/87 99 88 5 melden.

Und wer jetzt Lust auf eine Fahrradtour hat, wird in Jüchen ganz sicher fündig: „Obwohl es natürlich einige Punkte gibt, an denen der Bedarf ist, dass etwas passiert, sind wir hier gesegnet mit tollen Fahrradstrecken. Am Jüchener Bach entlang über Gierath bis zum Nikolauskloster zum Beispiel. Eine meiner liebsten Strecke mit nur mäßiger Steigung, sehr viel Natur, wenig Überschneidung mit Autoverkehr und dafür mit ganz viel Ruhe.“