Eigens gegründete Interessengemeinschaft Schausteller wollen noch im Jahr 2021 die Kirmes zurückbringen

Rhein-Kreis Neuss · Jetzt erst recht! Die Normalität erschien in Corona-Zeiten selten so weit entfernt wie in diesen Tagen. Die Infektionszahlen steigen trotz scharfer Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die Impfstrategie der Bundesregierung lässt viele Menschen ratlos zurück und an öffentliche Veranstaltungen ist kaum zu denken. In dieser düsteren Situation haben sich vier Schausteller aus dem Rhein-Kreis Neuss zusammengefunden, um die Kirmes zurückzubringen.

Diese vier Schausteller wollen selbst im Corona-Jahr 2021 Kirmesspaß in den Rhein-Kreis Neuss bringen. Die eigens dafür gegründete Interessengemeinschaft hat zwar noch keinen Namen, aber dafür einen funktionsfähigen Vorstand (von links): 1. Vorsitzender Josef Kremer, 2. Vorsitzender Manfred Rüttgers, Schriftführer Volker „Curry Jupp“ Kallenberg und Kassierer Norbert Lupp.

Foto: Kurier-Verlag/Thomas Broich

Vier Schausteller wollen selbst im komplizierten Corona-Jahr 2021 Kirmesspaß in den Rhein-Kreis Neuss bringen. Die eigens dafür gegründete Interessengemeinschaft hat zwar noch keinen Namen, aber dafür einen funktionsfähigen Vorstand: 1. Vorsitzender Josef Kremer, 2. Vorsitzender Manfred Rüttgers, Schriftführer Volker „Curry Jupp“ Kallenberg und Kassierer Norbert Lupp. Sie wollen auch unabhängig vom etablierten Schaustellerverband Neuss-Grevenbroich Volksfeste im Pop-Up-Format auf die Beine stellen.

„Der Schaustellerverband ist zu groß und zu unflexibel“, erklärt Josef Kremer, der lange Zeit Vorsitzender der Schausteller im Rhein-Kreis Neuss war. Auch das finanzielle Risiko wird die IG alleine tragen. Vorbild ist die Pop-Up-Kirmes, die im vergangenen Jahr in Dormagen für Begeisterung gesorgt hatte. Sollte es so laufen, wie es sich Kremer, Rüttgers, Kallenberg und Lupp vorgenommen haben, dann könnte in diesem Jahr eine kleine Tournee von Schaustellern und Fahrgeschäften durch den Rhein-Kreis Neuss, durch Grevebroich, Kaarst, Jüchen, Korschenbroich, Dormagen und Neuss ziehen. Geplant sind Pop-Up-Events ohne Alkoholausschank, die sich in erster Linie an erlebnishungrige Familien wenden sollen. Erwartet werden nicht nur Besucher aus dem Rhein-Kreis, sondern auch weit darüber hinaus. „Die Leute sind ausgehungert und wollen endlich wieder etwas erleben!“, ist sich Kremer sicher.

Der „Spezialitäten-Markt“ im vergangenen Jahr auf dem Neusser Wendersplatz – eine kleine Ansammlung von „Fress- und Trinkbuden“ – war weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, doch dieses Konzept will die neue IG auch hinter sich lassen. Nicht kleckern, sondern klotzen heißt die Devise. Höhepunkt der geplanten Tournee wäre ein „Novesia-Fun-Park“ auf dem Neusser Kirmesplatz. Nach den Vorstellungen seiner geistigen Väter könnte dieser „Fun-Park“ zwischen 14 Tagen und vier Wochen in Neuss residieren. Fast 50 Schausteller mit ihren Buden wären dabei, inklusive acht Großfahrgeschäften und einigen spektakulären Überraschungen.

Ein Termin steht natürlich noch nicht fest, doch die IG versichert, dass sie zu allem bereit wäre und höchst flexibel sei. Kremer: „Wenn wir das ,Go’ bekämen, könnten wir in der nächsten Woche loslegen. Wir müssen natürlich abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wie gut es mit den Impfungen klappt, wann die ersten Lockerungen möglich sind und so weiter. Es ist auch kein Problem, wenn sich erst im Herbst etwas tut.“

Ihre Fühler haben die Schausteller bereits ausgestreckt und ein grundsätzliches Interesse der anvisierten Städte und Stadtverwaltungen ist vorhanden. Inwieweit sich die beschriebenen Visionen umsetzen lassen, muss jetzt ermittelt werden. Ein entsprechendes Konzept ist in Arbeit und die kommenden Wochen müssen zeigen, inwieweit es tatsächlich umsetzbar sein wird