Steigende Einsatzzahlen bei der Kreis-Leitstelle Um die zehn Prozent ging‘s hoch

Grevenbroich/Jüchen · Die Einsatzzahlen der Feuerwehren und des Rettungsdienstes im Rhein-Kreis sind auch im vergangenen Jahr wieder gestiegen. So verzeichnete die integrierte Leitstelle für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises 2022 insgesamt 93.026 Einsätze und disponierte damit fast 8.500 Mal häufiger als im Vorjahr einen Einsatz.

Auch die Grevenbroicher Wehr hatte 2022 viel zu tun. Das Foto entstand im Sommer bei einem Brand im Wald (im Süden des Stadtgebietes).

Foto: FW GV

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke beobachtet mit Sorge, dass die Zahl der Einsätze von Jahr zu Jahr steigt: „Dies führt zu einer deutlichen Mehrbelastung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes.“

Leider werde die Notrufnummer 112 häufig auch dann angerufen, wenn kein wirklicher Notfall vorliege. Petrauschke betont: „Wichtig ist, dass Bürger die 112 nur in lebensbedrohlichen Situationen aufgrund von Krankheit oder Unfall wählen. Wenn bei medizinischen Problemen kein akuter Notfall vorliegt, sind die Hausärzte beziehungsweise außerhalb der Sprechzeiten der ärztliche Notdienst unter der Nummer 116117 zuständig.“

Für die Leitstelle des Rhein-Kreises waren die einsatzreichsten Tage am 18. Februar mit 271 Feuerwehreinsätzen beim Sturmtief „Zeynep“ und am 30. Juni bei Starkregen mit 212 Feuerwehreinsätzen. Bei beiden Unwetterlagen gab es zum Glück keine dramatischen Schäden oder gar Verletzte im Kreisgebiet.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke würdigt die Arbeit der Ehren- und Hauptamtler: „Es ist gut zu sehen, dass unsere Einsatzkräfte immer zur Stelle sind und großartige Arbeit leisten, wenn professionelle Hilfe benötigt wird. Allen, die sich so für unsere Gemeinschaft einsetzen, gilt mein besonderer Dank.“

Die Disponenten in der Kreis-Leitstelle nehmen die Anrufe unter 112 entgegen.

Foto: RKN.

Es könne nicht hoch genug anerkannt werden, dass die Kreis-Leitstelle, die Feuerwehren, die Polizei und die Hilfsorganisationen seit Jahren bewährt zusammen arbeiten, betont Petrauschke.

Die Feuerwehren im Kreisgebiet rückten im vergangenen Jahr 7.359 Mal aus; im Jahr davor bilanzierte das Amt für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises unter Leitung von Marcus Mertens 6.887 Feuerwehr-Einsätze. Erneut standen dabei häufig technische Hilfeleistungen im Vordergrund, von der Personenrettung bei Verkehrsunfällen bis zum Sturmeinsatz bei abgeknickten Bäumen.

55.425 Mal schickte die Leitstelle im vergangenen Jahr den Notfall-Rettungswagen los; dies waren fast 4.400 Rettungswagen-Alarmierungen mehr als 2021. Mit 30.242 Krankentransporten, die von der Kreis-Leitstelle organisiert wurden, stieg auch diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 3.350 Einsätze an (deutlichster Anstieg).

Alle Anrufe unter 112 gehen rund um die Uhr in der Kreisleitstelle am Hammfelddamm in Neuss ein. Insgesamt 31 Disponenten – alles erfahrene Feuerwehrkräfte und ausgebildete Rettungsassistenten und Notfallsanitäter – nehmen im Schichtdienst die Anrufe an. Sie koordinieren die Einsätze im Kreisgebiet und alarmieren bei Bedarf die 1.600 Feuerwehrkräfte und 400 Helfer im Rettungsdienst.

(-ekG.)